Helmstedt. Anfang Juni trafen sich wieder Vertreter des niedersächsischen Wirtschafts- und Umweltministeriums mit den Spitzen von Verwaltung, Unternehmen und Interessenvertretern aus dem Helmstedter Revier, um dringend benötigte Perspektiven für die Nachnutzung des Reviers zu diskutieren und zu entwickeln. Dem Ersten Kreisrat Hans Werner Schlichting oblag es, die wichtigsten Handlungsfelder aus Sicht des Landkreises Helmstedt vorzustellen, die in den letzten Monaten in enger Zusammenarbeit mit den Betreibern von Kraftwerk und Müllverbrennung, den Kommunen und der Gewerkschaft IGBCE diskutiert worden waren.
Eins der Projekte war die touristische Entwicklung rund um den Lappwaldsee –eine Planung der Stadt Helmstedt-, für das die gastgebende Staatssekretärin Daniela Behrens großes Potenzial sah. Allerdings sei dies vor allem aufgrund der zeitlichen Perspektive des Sees als langfristiges Projekt einzustufen. Rasch umsetzbar und hochinteressant sei dagegen die von Schlichting vorgestellte Idee, das Revier in universitärer Zusammenarbeit und mit EEW zu einer Kompetenzregion Müllverbrennung zu entwickeln. Hier hatte bereits im letzten Jahr das Amt für regionale Landesentwicklung in Braunschweig universitäre Kooperationsmöglichkeiten angedacht. Im Vordergrund der weiteren Diskussion stand die bereits in der vorangegangenen Sitzung thematisierte Entwicklung des Kraftwerksgeländes als Industrie- und Gewerbefläche, zur Schaffung von, hochqualifizierten Arbeitsplätzen. Die von Schlichting vorgetragenen Pläne zielen dabei auf die Nutzung von Synergieeffekten bei der Entwicklung des Industriegebiets. Frau Behrens sagte, dass das Land Niedersachsen beim Umbau des Helmstedter Reviers zu unterstützen, daher sei die „Task-Force“ eingerichtet worden.
Schlichting trug vor, dass aus seiner Sicht Möglichkeiten über ein weites Spektrum überdacht werden. So sei etwa ein professionelles Marketing für die Industrieflächen ebenso denkbar wie die aus dem Umweltministerium vorgebrachte Idee, ein Kompetenzzentrum für die thermische Behandlung von Klärschlamm zu errichten – ein Projekt, das die Abwärme aus den Betrieben der EEW besonders nachhaltig nutzen würde. Landkreis und andere Beteiligten sind aufgerufen Konzepte zu entwickeln. Auch hierfür könnten finanzielle Mittel in Aussicht gestellt werden. Schlichting wird die Ergebnisse in die örtliche Arbeitsgruppe, die er bereits im Oktober vergangenen Jahres einberufen hatte erläutern und hofft auf Unterstützung zur Verbesserung der Arbeitsplatzsituation im Landkreis Helmstedt.
Zweite Sitzung Taskforce Helmstedter Revier
Staatssekretärin Behrens und Erster Kreisrat Schlichting. Foto: Landkreis Helmstedt | Foto: Landkreis Helmstedt

