"Zwischen uns war mal eine Grenze" - Dokumentarfilmer drehen in Helmstedt

Es geht um die Erlebnisse der Generationen, die die Zeit der deutschen Teilung zwischen Helmstedt und der Gemeinde Hohe Börde miterlebt haben.

Der ehemalige Grenzübergang Marienborn im Landkreis Helmstedt.
Der ehemalige Grenzübergang Marienborn im Landkreis Helmstedt. | Foto: Pixabay

Helmstedt. Vom heutigen Montag bis zum kommenden Sonntag finden in Helmstedt die Dreharbeiten zum Filmprojekt „zwischen uns ... war mal eine Grenze“ statt. Fünf Drehteams aus mehreren Generationen gehen eine Woche lang auf Spurensuche entlang der innerdeutschen Grenze. Sie spüren Geschichten auf und dokumentieren und reflektieren die Erlebnisse der Generationen, die die Zeit der deutschen Teilung miterlebt haben. Hierüber berichtet der "Verein Grenzenlos – Wege zum Nachbarn e. V." in einer Pressemitteilung.


Drei Dozentinnen unterstützen die 15 bis 20 Teilnehmer aus dem Landkreis Helmstedt auf ihrer Reise in die deutsch-deutsche Vergangenheit. Gemeinsam mit den Dozentinnen erarbeiten die Drehteams die filmische Umsetzung der entdeckten Geschichten. Ein professionelles Dokumentarfilmteam begleitet die Arbeiten der Teams.

Das Filmteam um Projektleiter Dr. Thomas Huber und den Filmemacher David Ruf stellt für die Dreharbeiten professionelle Ausstattung zur Verfügung. Ziel ist, in zwei Wochen einen 40 bis 45-minütigen Film zu produzieren. In der Vorwoche wurde bereits im Rahmen eines Workshops in der Gemeinde Hohe Börde gefilmt.

Filmprojekt wird gefördert


Das Filmprojekt „zwischen uns“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des in Helmstedt ansässigen Vereins Grenzenlos-Wege zum Nachbarn e. V. und der Gemeinde Hohe Börde in Sachsen-Anhalt. Es wurde von den LEADER- Aktionsgruppen Grünes Band und Flechtinger Höhenzug ins Leben gerufen. Das Filmprojekt wird unter anderem gefördert von der Europäischen Union im Rahmen der Programme LEADER und ELER, vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, dem Landkreis Helmstedt und dem Land Sachsen-Anhalt.

Interviews mit Zeitzeugen


„Wir wollen mehr darüber erfahren, was die Teilung Deutschlands und der Region für die Menschen bedeutet hat. Ziel des Filmprojektes ist es jedoch, nicht nur Erlebtes und Ereignisse so festzuhalten, dass sie für einen größeren Personenkreis zugänglich und für die Zukunft aufbewahrt werden, sondern zu fragen, was die Teilung eines Landes und die willkürliche Trennung seiner Menschen bedeuten“, erklärte der Vorsitzende des Vereins Grenzenlos, Henning Konrad Otto, die Hintergründe des Familienfilmprojekts.

„In der Gemeinde Hohe Börde haben wir bereits spannende Geschichten aufgezeichnet und tolle O-Töne gesammelt“ berichtet Dr. Thomas Huber, der sich nun auf den Workshop in Helmstedt freut. Durch die Interviews mit Zeitzeugen kamen Realitäten zur Sprache, die über 30 Jahre nach dem Mauerfall so nicht mehr existieren.