Region. Herzinfarkte sind in Niedersachsen in den vergangenen Jahren zwar um 12 Prozent zurückgegangen - doch es gibt noch immer viele Fälle. Im Jahr 2022 wurden landesweit 350 Fälle pro 100.000 Einwohner registriert. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor.
Im Bundesvergleich liegt Niedersachsen mit dem Wert von 350 Fällen pro 100.000 Einwohner damit weiterhin leicht über dem Median von 340 Fällen pro 100.000. Die Häufigkeit von Herzinfarktdiagnosen unterscheidet sich zwischen den einzelnen niedersächsischen Landkreisen: Am wenigsten betroffen waren die Menschen in Braunschweig (260 Fälle /100.000 Einwohner), Wolfenbüttel (270 Fälle) und der Stadt Osnabrück (270 Fälle). Unterschiede können beispielsweise durch die Bevölkerungsstruktur in den Landkreisen bedingt sein – leben dort mehr ältere Einwohner, ist die Rate in der Regel höher.
Männer doppelt so häufig betroffen
In Niedersachsen wurde bei Männern über den betrachteten Zeitraum hinweg doppelt so häufig ein Herzinfarkt diagnostiziert wie bei Frauen. Den größten Einfluss auf Herzkreislauferkrankungen hat jedoch das Alter: ältere Menschen sind deutlich häufiger betroffen als jüngere. Weiterhin haben Umwelt- und Lebensstilfaktoren wie ungesunde Ernährung, Rauchen, Feinstaubbelastung, Stress und zu wenig Bewegung negative Auswirkungen auf die Herzgesundheit.
Schlaganfälle und Bluthochdruck: Leichter Anstieg
Leicht angestiegen ist die Häufigkeit einer Schlaganfalldiagnose (1,8 Prozent in 2017 auf 1,9 Prozent in 2022) sowie Bluthochdruck. Von letzterem waren im Jahr 2022 30,7 Prozent der Einwohner betroffen (2017: 28,9 Prozent). Bluthochdruck ist für alle anderen beschriebenen Herzkreislauferkrankungen ein Risikofaktor und sollte in jedem Alter behandelt und gut eingestellt werden.
Leichter Rückgang bei Koronarer Herzkrankheit und Herzinsuffizienz
Bei der Koronaren Herzkrankheit (Verengung der großen Adern, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen) war im Jahr 2022 ein leichter Rückgang auf 7,8 Prozent der Einwohner zu verzeichnen. Fünf Jahre vorher waren es noch 8,1 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei der Diagnose Herzinsuffizienz: 5 Prozent litten im Jahr 2022 daran, 2017 waren es 5,2 Prozent.
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