München. Christoph Heusgen, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, sieht Russland mittlerweile als Juniorpartner für China. "Russland ist jetzt eine Discount-Tankstelle für China", sagte Heusgen dem Nachrichtensender ntv.
"Das schätzt Xi natürlich. Xi muss auf der anderen Seite auch Putin stützen, weil er natürlich große Angst davor haben muss, dass in Russland nach diesem Desaster, das Putin für sein Land angerichtet hat, eine Revolution, ein Umsturz kommt und Russland wieder, wie unter Gorbatschow, demokratisch wird und sich dem Westen zuwendet." Der Besuch sei für beide wichtig. Für Vladimir Putin, weil der seiner Bevölkerung zeigen wolle, Russland ist nicht isoliert, auch wenn Putin in der letzten Woche einen Haftbefehl des internationalen Strafgerichtshofs kassiert habe.
Heusgen weiter: "Er ist sozusagen jetzt ein Aussätziger der internationalen Gemeinschaft. Da passt es ihm natürlich, dass der chinesische Präsident kommt und drei Tage bleibt - das ist eine Aufwertung Putins, und das hilft ihm national, wo es ja weder mit dem Krieg so läuft, wie er sich das vorgestellt hat, noch läuft es wirtschaftlich gut für das Land." Umgekehrt sei es aber auch wichtig für Xi. Der chinesische Präsident brauche Russland im Systemwettbewerb mit den USA.
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