Hilfe im Notfall: Wenn die Armbanduhr den Notruf wählt

Modernste Technologie macht es inzwischen möglich, dass die Nummer nicht einmal mehr manuell gewählt werden muss. Dank Smartphones und Smartwatches kann Hilfe gerufen werden, wenn man selbst nicht mehr dazu in der Lage ist.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Region. Heute ist Europäischer Tag des Notrufs und schon längst wird die 112 nicht mehr nur via Festnetztelefon gewählt. In einer zunehmend vernetzten und digitalen Welt gewinnt die Integration von Smartphones und Smartwatches in das Notrufsystem an Bedeutung. Wir haben uns die Systeme mal genauer angeschaut.



Seit dem Jahr 2009 wird am 11. Februar der Internationale Tag des Notrufs begangen. Ins Leben gerufen wurde dieser Tag gemeinsam vom Europäischen Parlament, dem Rat der Europäischen Union und der EU-Kommission. Die Wahl des Datums 11. Februar, basiert auf der im Datum enthaltenen Notrufnummer 112. Das Hauptziel dieses Aktionstags besteht darin, die europaweite Bedeutung des Notrufs deutlich zu machen und die Vorteile dieser einheitlichen Notrufnummer innerhalb Europas stärker ins Bewusstsein zu rufen.

Aktuelle Zahlen der Telekom belegen die große Bedeutung des Notrufs. Pro Tag werden in Deutschland durchschnittlich rund 84.000 Notrufe über Festnetz und Mobilfunk abgesetzt. Also fast jede Sekunde wird einmal der Notruf gewählt. Im Jahr 2023 waren es insgesamt über 30 Millionen Notrufe, heißt es in einer Mitteilung der Telekom. Dabei würden rund 90 Prozent der Anrufe mittlerweile über das Mobilnetz eingehen.

Hilfe per Knopfdruck


Sowohl in Deutschland, als auch im Europäischen Ausland, kann im Notfall über die 112 Hilfe gerufen werden. Modernste Technologie macht es inzwischen möglich, dass die Nummer nicht einmal mehr manuell gewählt werden muss. Dank Smartphones und Smartwatches kann Hilfe gerufen werden, wenn man selbst nicht mehr dazu in der Lage ist. Per Knopfdruck (je nach Betriebssystem) können Nutzer die Rettungsdienste alarmieren und lebenswichtige Informationen über ihren Standort bereitstellen. Das gilt übrigens auch für Helfer vor Ort, die für den Notruf nicht das eigene Handy benutzen. Die Notruf-Funktionen können auch genutzt werden, wenn das Telefon nicht entsperrt werden kann.

Auf neueren iPhone-Modellen (iPhone 8 und neuer) beispielsweise kann ein Notruf abgesetzt werden, indem die Seitentaste oder Power-Taste zusammen mit der Lautstärke-Taste gedrückt gehalten wird. Nach einigen Sekunden erscheint der Notruf-Schieberegler auf dem Bildschirm und ein Countdown beginnt, ist dieser abgelaufen, wird der Notruf abgesetzt. Das Absetzen eines Notrufs über ein Android-Smartphone ist ähnlich wie auf einem iPhone, kann aber von Gerät zu Gerät variieren. Einige Geräte bieten auch die Funktion, eine Notruf-SMS abzusetzen. Aktiviert wird diese Funktion ebenfalls über mehrmaliges Drücken einer Taste. Anschließen können Audioaufnahmen, Bilder und Standort versendet werden. Es kann also durchaus sinnvoll sein, sich mit diesen Einstellungen näher zu befassen. Im Ernstfall können ein paar Klicks Leben retten.

Tragbare Lebensretter am Handgelenk


Mit dem Aufkommen von Smartwatches wird die Möglichkeit, in Notfällen Hilfe zu rufen, noch einfacher. Die kleinen, tragbaren Geräte bieten nicht nur eine Vielzahl von Gesundheits- und Fitnessfunktionen, sondern auch integrierte Notruffunktionen. Durch das Tragen der Smartwatch am Handgelenk wird eine Notsituation automatisch erkannt und Hilfe angefordert.

Viele moderne Smartwatches verfügen über eine Notfall-Sturzerkennung. Diese Funktion kann in Notsituationen, insbesondere nach einem Sturz, automatisch Hilfe rufen. Die Funktion muss jedoch vorher aktiviert werden. Je nach Betriebssystem ist die Smartwatch mit verschiedenen Sensoren ausgestattet, die Bewegungen, Erschütterungen und Beschleunigungen erfassen können. Nachdem ein potenzieller Sturz erkannt wurde, wird der Benutzer von der Smartwatch benachrichtigt. In vielen Fällen gibt es eine kurze Zeitspanne, in der der Nutzer die Möglichkeit hat, den Notruf abzubrechen, falls es sich doch nicht um einen Notfall handelt. Ist dieser Countdown abgelaufen, wird der Notruf automatisch abgesetzt und der Standort übermittelt. Bei einigen Modellen kann der Standort des Nutzers auch an die vorher festgelegten Notfallkontakte gesendet werden.


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