Himmlisches Spektakel: Wie stehen die Chancen auf Polarlichter?

Im vergangenen Jahr leuchteten Polarlichter überraschend oft über unserer Region – auch 2025 soll wieder ein Jahr voller Lichter werden.

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Im vergangenen Jahr erhellten die Polarlichter den Himmel in der Region.
Im vergangenen Jahr erhellten die Polarlichter den Himmel in der Region. | Foto: Stefan Stümpel

Region. Im vergangenen Jahr durften viele Menschen in unserer Region ein seltenes Naturschauspiel erleben: Polarlichter, auch Nordlichter oder wissenschaftlich „Aurora Borealis“ genannt, waren ungewöhnlich oft und sogar weit im Süden zu sehen. Auch dieses Jahr wird wieder als „Jahr der Polarlichter“ gehandelt.



Doch wer auf Experten-Websites nachschaut, findet bislang kaum Hinweise auf bevorstehende Aktivitäten. Dort wird die Polarlicht-Wahrscheinlichkeit derzeit als gering eingestuft. Polarlichter sind schwer vorherzusagen, und verlässliche Prognosen sind meist erst 48 Stunden vorher möglich. Ob sie tatsächlich zu sehen sein werden, hängt dann von mehreren Faktoren ab.

Wie entstehen Polarlichter?


Polarlichter entstehen, wenn von der Sonne ausgestoßene Teilchen auf das Magnetfeld der Erde treffen. Dort bringen sie Sauerstoff und Stickstoff in den oberen Schichten der Atmosphäre zum Leuchten – dann sehen wir die bekannten grünen, roten oder violetten Schleier am Himmel.

Wann haben wir Chancen, Polarlichter zu sehen?


Damit das Spektakel bei uns sichtbar wird, müssen mehrere Bedingungen zusammenkommen. Es braucht zunächst eine starke Sonnenaktivität. Die Sonne muss also einen kräftigen Sonnensturm in Richtung Erde schicken. Ein sicherer Hinweis auf Polarlichter ist zudem ein hoher Kp-Index (Planetarische Kennziffer). Dieser Messwert zeigt an, wie stark das Magnetfeld der Erde gestört wird. Je höher also dieser Wert ist, desto wahrscheinlicher sind Polarlichter auch in niedrigeren Breiten, wie beispielsweise in Deutschland. Kp-Werte können unter anderem hier nachgelesen werden.

Um das Leuchten am nächtlichen Himmel sehen zu können, braucht es - wenn der Kp-Wert hoch genug ist - klares, dunkles Wetter. Ohne Wolken und fernab von Stadtlichtern sieht man die Lichter am besten. Und man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Meist zeigen sich Polarlichter in den späten Abend- oder Nachtstunden.

Warum gab es letztes Jahr so viele Nordlichter?


Der Grund liegt im sogenannten Sonnenmaximum – einem Höhepunkt im etwa elfjährigen Sonnenzyklus. In dieser Zeit gibt es besonders viele Sonnenstürme, was die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter erhöht. Dieses Maximum erreichen wir rund um 2024 und 2025 – darum könnten auch dieses Jahr wieder viele Chancen bestehen. Bereits im Frühjahr zeigten sich die Lichter auch in unserer Region am Himmel.

Trotzdem braucht es Glück


Selbst mit all diesen Voraussetzungen bleibt das Beobachten von Polarlichtern auch Glückssache. Oft kündigen sich die besten Gelegenheiten erst sehr kurzfristig an – über spezielle Apps und Websites kann man sich aber rechtzeitig informieren lassen.

Wer das Himmelsleuchten einmal erlebt hat, weiß: Das Warten lohnt sich – und vielleicht überrascht uns der Himmel auch dieses Jahr wieder.