Offenbach/Wien/Warschau. Die Hochwasser-Lage in einigen Nachbarländern Deutschlands spitzt sich weiter zu. In Österreich und Polen waren am Wochenende erste Todesopfer zu beklagen, in Tschechien wird mindestens eine Person vermisst.
Besonders kritisch war die Lage am Sonntag in Niederösterreich, weshalb das gesamte Bundesland zum Katastrophengebiet erklärt wurde. Ein Feuerwehrmann kam dort bei einem Hochwassereinsatz ums Leben. Auch in Wien war die Lage angespannt, zahlreiche U-Bahnlinien konnten nur noch eingeschränkt fahren. Meteorologen befürchten, dass es in Österreich noch bis Dienstag durchregnen könnte.
In Polen kam derweil mindestens ein Mensch durch die Überschwemmungen ums Leben, wie Regierungschef Donald Tusk mitteilte. In Miedzygorze im Südwesten Polens lief ein Staudamm über. Zahlreiche Bewohner von Dörfern in der Nähe mussten in Sicherheit gebracht werden. In der Region Oppeln im Südwesten Polens war die Lage ebenfalls extrem angespannt.
In Tschechien waren wegen des Unwetters am Sonntag mehr als 250.000 Haushalte ohne Strom. Vor allem die Region Mährisch-Schlesisch im Nordosten war besonders betroffen. In der Stadt Opava mussten Tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden. Befürchtet wird ein Jahrhunderthochwasser des gleichnamigen Flusses Opava, ein Nebenfluss der Oder.
Weniger betroffen ist bisher Deutschland, aber auch in der Bundesrepublik droht die Lage sich zu verschlechtern. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor Dauerregen in den Alpen, im Alpenvorland und im Bayerischen Wald sowie vom Vogtland bis in den Osten Sachsens, dabei im Süden Bayerns auch vor ergiebigem Dauerregen. In Sachsen könnten die Regenfälle demnach bis Montagvormittag, an den Alpen zum Teil bis Dienstagvormittag, andauern. Im Südosten Bayerns wurden am Sonntag bereits einige Straßen überschwemmt. An Donau und Isar waren die Pegelstände teilweise erhöht.
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