Hochzeit im Schatten von Corona: Heiraten mit Live-Stream

Da aufgrund des Coronavirus derzeit lediglich das Brautpaar zur Trauung in das Standesamt darf, hat sich ein Paar aus Braunschweig nun etwas besonderes einfallen lassen. Sie übertrugen die Zeremonie live in die Wohnzimmer ihrer Freunde und Verwandten.

Anders als geplant aber dennoch unvergesslich: Theresa und Pascal Scholz hielten an ihrem Hochzeitstermin im April fest und übertrügen die Zeremonie kurzerhand via Live-Stream für ihre Verwandten und Freunde.
Anders als geplant aber dennoch unvergesslich: Theresa und Pascal Scholz hielten an ihrem Hochzeitstermin im April fest und übertrügen die Zeremonie kurzerhand via Live-Stream für ihre Verwandten und Freunde. | Foto: Stadt Schöningen

Schöningen. Wer langfristig seine standesamtliche Trauung für die Monate April und Mai in Schöningen geplant hatte, der verfolgte eine ganz bestimmte Vorstellung mit diesem großen Ereignis. So auch Theresa und Pascal Scholz. Die beiden Braunschweiger waren vor geraumer Zeit als Gäste zu einer Hochzeit in der Schöninger Schlosskapelle eingeladen und von dem romantischen Ambiente so begeistert, dass sie ihren schönsten Tag im Leben ebenfalls hier begehen wollten. In der dritten Aprilwoche sollten die Ringe im Beisein von Verwandten und Freunden getauscht werden. Doch mit der Covid 19- Pandemie kam alles anders. Mit einem Live-Stream konnten Freunde und Verwandte nun dennoch an der Zeremonie teilnehmen, sie die Stadt Schöningen berichtet.


Aufgrund der Corona-Beschränkungen habe auch das Schöninger Standesamt Konsequenzen ziehen müssen. Vereinbarte Termine können nun seit Mitte März und bis auf Weiteres nur im Trauzimmer des Neuen Rathauses und ohne Gäste und Trauzeugen durchgeführt werden. Alternativ könne der Termin verschoben werden. Doch das kam für Theresa Wuitschick – jetzt Scholz- und Pascal Scholz nicht infrage. Findungsreich hätten sie einen Live-Stream aus dem Trauzimmer für all ihre Lieben organisiert, die nun nicht anwesend sein durften.

„Die Zwei waren natürlich sehr enttäuscht“, erzählt die Standesbeamtin Melanie Jestel-Heiser. „Aber sie wollten die Trauung nicht verschieben.“ Damit sie den besonderen Moment dennoch mit Verwandten und Freunden teilen konnten, griffen sie auf diesen technischen Clou zurück. So habe die Hochzeitsgesellschaft die Trauung per Video auf dem heimischen Sofa erleben können. Die Feier wolle das frischgebackene Ehepaar aber dennoch nachholen.

Schöne, innige Trauungen



Melanie Jestel-Heiser, die bereits mehr als 800 Ehen für den Standesamtsbezirk Süd-Elm geschlossen habe, könne den veränderten Rahmenbedingungen zumindest einen positiven Aspekt abgewinnen: „Ich finde, es sind zurzeit sehr schöne Trauungen, ohne Ablenkungen und sehr innig.“ An der Zeremonie an sich ändert sich nichts, außer natürlich, dass der nötige Abstand zwischen dem Standesbeamten und dem Paar eingehalten wird. „Es gibt keinen Handschlag und anstatt die Eheurkunde zu überreichen, legen wir sie jetzt auf den Tisch.“ Ansonsten laufe alles gleich ab. Die Mehrzahl der Paare halte übrigens an ihrem Trauungstermin fest. Lediglich ein Paar von insgesamt 14 habe den geplanten Termin bisher verschoben.