Hospizarbeit Helmstedt blickte auf erfolgreiche Zeiten zurück

Der Vereinsvorsitzende lobte das Engagement in der Hospizarbeit.

Katja Witte-Knoblauch, Dr. Wolfgang Schneiß, Ekke Seifert, Catarina Köchy, Dr. Joachim Scherrieble, Nicole Dreesen, Dr. Kordula Lange
Katja Witte-Knoblauch, Dr. Wolfgang Schneiß, Ekke Seifert, Catarina Köchy, Dr. Joachim Scherrieble, Nicole Dreesen, Dr. Kordula Lange | Foto: Hospizverein Helmstedt

Helmstedt. Während der Mitgliederversammlung der Hospizarbeit Helmstedt e.V. im Gemeindezentrum St. Stephani blickte der 1. Vorsitzende Dr. Joachim Scherrieble dankbar auf das sehr ereignisreiche Jahr 2019 - und auf die vergangenen Monate 2020 zurück. Corona-bedingt musste dieser Termin zweimal verschoben und letztlich vom Mai in den Oktober verlegt werden.


„Kurz & bündig“ war das Motto des Vorsitzenden - auf umfangreich geplante „kulturelle Bonbons“ wurde verzichtet – und bei der Einladung bereits auf Corona (und die begrenzte Anzahl) hingewiesen. „Laut unserer Satzung entscheidet nicht die Anzahl anwesender Mitglieder, sondern die korrekte Einladung über die Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung“ freute sich Scherrieble. Und mehr noch freute er sich über das vielfältige Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen, die in vielen Häusern mit großem persönlichem Einsatz tätig sein konnten für Menschen in einer besonders schwierigen Lebenssituation. “Es ist immer wieder berührend und beeindruckend, wie segensreich das Wirken der Hospizarbeit wahrgenommen wird – mein herzlicher Dank gilt den ehrenamtlichen Sterbebegleitenden gleichermaßen wie den Hauptamtlichen, die dies ermöglichen!“

Die Begleitung der Ehrenamtlichen liege Vorstand und Hauptamtlichen seit jeher sehr am Herzen. Vor Beginn der Corona-Pandemie fanden mehrere Ehrenamtsabende mit jeweils sehr interessanten Themen sowie Ehrenamts-Kaffee-Nachmittage zum Austausch und zu geselligem Begegnen der Sterbebegleitenden statt. Das Projekt „Hospiz macht Schule“ findet weiterhin großen Anklang sowohl bei den Schülern als auch bei Lehrenden und bei Eltern. Das Angebot „Begegnungen und Gespräche bei der Diagnose Krebs“, gefördert durch die Spendenaktion des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes „Goldenes Herz“ erfreut sich großer Beliebtheit und Akzeptanz. Wie jedes Jahr fand am ersten Sonnabend in der Passionszeit eine Gedenkveranstaltung zu Ehren der jeweils im vergangenen Jahr durch die Hospizarbeit begleiteten Verstorbenen statt – im Jahr 2020 in der St. Vincenz Kirche in Schöningen. Neben dem namentlichen Gedenken an die Begleiteten ergab sich bei reichhaltiger Kaffeetafel in den Gemeinderäumen ein reger Austausch zwischen den Ehrenamtlichen, den Angehörigen, den Vorstandsmitgliedern und den Koordinatorinnen.

Die im vergangenen Jahr auf Wanderschaft in den Helmstedter Pflegeeinrichtungen geschickte Ausstellung mit wunderbaren Fotos der „Helmstedter Fotografen“ musste Corona-bedingt „pausieren“ und ist mittlerweile auf der Webseite des Hospizarbeit Helmstedt zu bewundern.
Seit diesem Sommer 2020 können die Mitarbeiterinnen ein „VRmobil“, einen VW Up, für ihre Einsätze nutzen. Dieses wendige Auto wurde zur großen Freude des Vorstands und der Geschäftsstelle von der Volksbank Wolfenbüttel eG gesponsert – und erleichtert die Arbeit der Koordinatorinnen sehr. Seit vielen Jahren nimmt der Vorstand regelmäßig an den Regionaltreffen der Hospizvereine teil, die bereits mehrfach in Helmstedt stattgefunden haben.

Trauerarbeit soll ausgeweitet werden


Der Vorsitzende und die Koordinatorinnen Susanne Leson und Janine Rohkamp berichteten weiter, dass die Trauerarbeit, speziell mit Kindern und Jugendlichen, ursprünglich im Jahr 2020 weiter ausgebaut und vertieft werden sollte. Die vorgesehenen Termine und Aktivitäten sind zwar „aufgeschoben“ auf das 2021, jedoch „nicht aufgehoben“. Der aktuelle Vorbereitungskurs zur Sterbebegleitung – bereits der neunte – wird trotz Corona im Dezember erfolgreich abschließen können.

Corona prägte die Hospizarbeit in den vergangenen Monaten doch sehr. Etliche Termine mussten abgesagt werden, die Sterbebegleitung konnte aufrechterhalten werden – jedoch mit deutlich weniger Anfragen und der Vorstand tagte überwiegend online. Dr. Joachim Scherrieble verabschiedete die Vorstandmitglieder Jürgen Becker (Beisitzer) und Matthias Gericke (Schatzmeister) und dankte ihnen für ihr großes Engagement. Als neue Schatzmeisterin wurden Nicole Dreesen und als Beisitzerin die Pröpstin Katja Witte-Knoblauch gewählt. Scherrieble freute sich außerordentlich hierüber und dankte für die Bereitschaft, Verantwortung in der Hospizarbeit Helmstedt zu übernehmen. Die beiden Gewählten bedankten sich für das Vertrauen und brachten ihre Freude und Hochachtung für das bisher durch den Verein Geleistete in den vergangenen 14 Jahren zum Ausdruck.

Ein großes Anliegen des Vereins ist es – so Scherrieble – schon seit der Gründung, „jedem Menschen ein Sterben unter von ihm definierten würdigen Bedingungen“ zu ermöglichen. Deshalb sollte die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ schon seit geraumer Zeit unterschrieben werden. Jetzt war es soweit, alle Mitglieder des Vorstandes unterzeichneten die Charta. Diese offizielle Unterschrift sollte ursprünglich in einem festlichen Rahmen und mit geladenen Gästen geleistet werden. Landrat Gerhard Radeck und Rosemarie Fischer vom Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen e.V. in Niedersachsen hatten ihr Kommen zugesagt und alle Palliativ-Agierenden in der Region sollten ebenfalls zur Unterschrift eingeladen werden. Dieses Vorhaben wurde durch das Pandemiegeschehen durchkreuzt. Daher soll im kommenden Jahr am 10. Juni 2021 eine öffentliche Veranstaltung stattfinden, um die Charta einem größeren Publikum vorzustellen. In Rekordzeit beendete Scherrieble die von den Anwesenden mit großem Interesse verfolgte Versammlung „kurz und bündig“ – und mit guten Wünschen für einen „möglichst bunten und gesunden Herbst“.


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