HospizZentrum auf der Zielgeraden - Eröffnung ins Auge gefasst

Der Hospizverein Wolfenbüttel lässt zum Jahreswechsel ein ereignisreiches 2023 Revue passieren.

Das Haus hat seine endgültige Form gefunden – von außen gesehen und auch in der komplett neuen Aufteilung der Räume. In Kürze werden die Rohbauarbeiten abgeschlossen.
Das Haus hat seine endgültige Form gefunden – von außen gesehen und auch in der komplett neuen Aufteilung der Räume. In Kürze werden die Rohbauarbeiten abgeschlossen. | Foto: Hospizverein

Wolfenbüttel. In wenigen Stunden beginnt 2024 – das Jahr, in dem Wolfenbüttel ein HospizZentrum bekommt. In diese Anlage – von Bürgern für Bürger realisiert – zieht der Hospizverein ein. Hier schlägt zukünftig „das Herz“ aller Ehrenamtlichen, die dann im 18. Jahr ambulant für schwerstkranke und sterbende Menschen und ihre Zugehörigen begleitend da sind. Und: Hier wird im Sommer das „Hospiz im Gutspark“ eröffnet, in dem Menschen stationär in ihrer letzten Lebensphase versorgt und umsorgt werden. Das berichtet der Hospizverein Wolfenbüttel e.V. in einer Pressemitteilung.



In diesen Tagen ist es ruhig auf der Baustelle. Die Bauarbeiter genießen wie andere die Festtagspause. Sie haben in den letzten Monaten viel geleistet an diesem Ort. Vielen ist bewusst, dass dies ein besonderes Projekt ist. So bringen sie sich nicht nur mit ihrer Arbeitskraft ein. Auch der eine oder andere Vorschlag für „Abwandlungen“ geht auf sie zurück.

Ein Blick zurück: Im Januar 2023 ist das Gebäude vollständig eingerüstet. Die Arbeiten für den komplett neuen Dachstuhl stehen bevor. Das alte Dach ist an einigen Stellen undicht. Im Innern bleibt „kaum ein Stein auf dem anderen“.
Ein Blick zurück: Im Januar 2023 ist das Gebäude vollständig eingerüstet. Die Arbeiten für den komplett neuen Dachstuhl stehen bevor. Das alte Dach ist an einigen Stellen undicht. Im Innern bleibt „kaum ein Stein auf dem anderen“. Foto: Hospizverein


Ein Blick auf das große Bauschild und ein Vergleich mit der Realität zeigt: Das Haus hat seine angestrebte Form gefunden. Besonders markant sind die großen Gauben. Alle Fenster sind inzwischen eingebaut. Der Anbau am Südflügel ragt in die Höhe. Was man nicht sieht: Der Bettenaufzug ist dort auch schon installiert, die Heizung ist betriebsbereit. Architekt Bernd Grigull äußert sich zufrieden: „Die Rohbauinstallation wird im Januar abgeschlossen sein. Dann können Maler und Fliesenleger ihr Können zeigen – dem Haus von Etage zu Etage ein wohnliches Gesicht geben.“

Möbel werden bestellt


Florian Cacalowski ist seit November hauptamtlicher Geschäftsführer der „Hospiz im Gutspark gGmbH“ und des Hospizvereins Wolfenbüttel. So oft es geht, ist er auf der Baustelle. Er freut sich über die Fortschritte, macht aber auch an der einen oder anderen Stelle Druck: Alle Termine müssen gehalten werden. Die große Küche und eine Teeküche für die Verwaltung rollen im März an. Anfang des Jahres wird er die Möbel für die übrigen Räume bestellen. Hierbei kann er auf die Vorschläge einer kleinen Arbeitsgruppe zurückgreifen. „Wir haben uns die Einrichtung von Hospizen gründlich angesehen. Unser Ergebnis: Auch funktionale Möbel können schön und wohnlich sein“, weiß Elke Thomas. „Das ist auch unser Ziel. Für unsere Gäste ist dies ihre letzte Wohnung. Hier sollen sie sich bestmöglich wohlfühlen können.“

So wichtig die Atmosphäre der Räume ist: Ein Hospiz wird in erster Linie durch die Menschen geprägt, die hier tätig sind. „Das Leitungsteam steht!“, strahlt Florian Cacalowski. „Wir hatten ausgesprochen interessante Bewerbungen und konnten noch vor Weihnachten Entscheidungen treffen.“ Ab dem 1. April wird er von einer Pflegedienstleiterin und einer Sozialarbeiterin unterstützt. Alle weiteren Stellen für Pflege, Hauswirtschaft und Verwaltung sind zum 1. Juni ausgeschrieben. Der Geschäftsführer ist sich sicher: „Wir sind jetzt auf der Zielgeraden – das Hospiz wird Mitte 2024 den Betrieb aufnehmen können.“

Immer wieder Überraschungen


Für den Vorstand des Hospizvereins geht ein arbeitsintensives Jahr zu Ende. „Als Bauherr waren wir immer wieder mit Überraschungen am Bau konfrontiert. Zahlreiche Entscheidungen waren zu treffen. Ohne unsere ehrenamtlichen Berater hätten wir das kaum geschafft“, ist Vorstand Werner Schilli überzeugt. „Sie waren vor Ort auf der Baustelle, nahmen an Besprechungen teil, unterstützten bei Preisverhandlungen… Immer wieder ‚übersetzten‘ sie für uns geduldig die fachspezifischen Begriffe, erklärten Zusammenhänge, zeigten Konsequenzen auf.“

Auch über die finanzielle Entwicklung freut sich der Vorstand: Stiftungen und Institutionen, Unternehmen und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben die Finanzierung des Projektes unterstützt. Nur die Außenanlagen und die digitale Infrastruktur mit Telefon, Computer, Alarmsystem, Ruf- und Sprechanlage sind noch nicht finanziell abgesichert. Vorständin Ulrike Jürgens ist beeindruckt: „Hinter jeder einzelnen Spende steht ein Mensch, dem das HospizZentrum ein Herzensanliegen ist. Hier zeigt sich eine wohlwollende, großzügige Mitmenschlichkeit, die beglückend ist. Über die Spendenbescheinigung hinaus bedanken wir uns bei allen, deren Adresse wir haben, mit einem persönlichen handschriftlichen Gruß.“

Jede Spende ist Bestätigung


Begeistert ist sie immer wieder von den kreativen Aktionen zugunsten des HospizZentrums: den vielfältigen Anlass-Spenden und Kollekten, Einnahmen aus Konzerten und Verkäufen, Benefizveranstaltungen und Flohmärkten. Nicht zuletzt zeigt auch die Entwicklung der Mitgliederzahlen, wie wichtig den Bürgerinnen und Bürgern „ihr“ Hospizverein „vor Ort“ ist. „In jeder Spende, ob klein oder groß, in jeglicher Unterstützung sehen wir eine Bestätigung für unsere bürgerschaftliche Arbeit – und dafür danken wir von Herzen!“


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