Helmstedt. In den letzten Jahren haben Alten- und Pflegeeinrichtungen immer mehr Aufgaben von Krankenhäusern übernommen. Die dadurch für die Institutionen entstehende höhere Infektionsgefahr erfordert nun eine Neuorganisation der Hygienemaßnahmen.
Durch den Wandel im Gesundheitswesen, sind Pflegeeinrichtungen immer öfter von Infektionsverbreitungen betroffen, die vorher fast nur in klinischen Institutionen vorgekommen sind. Daher sei es, so das Gesundheitsamt des Landkreises Helmstedt, notwendig die Hygienemaßnahmen diesen Gegebenheiten anzupassen.
Hierbei müsse, so schreibt das Gesundheitsamt in einer Pressemitteilung, eine Organisationstruktur gefunden werden, die eigenständig ist. Sie solle sich zwar an der Krankenhaushygiene orientieren, aber auch die Unterschiede zu den Pflegeeinrichtungen berücksichtigen.
2014 wurde im Zuge dieser Umstrukturierung vom Niedersächsischen Landesgesunheitsamt (NLGA) das Niedersächsische Hygienesiegel für Alten- und Pflegeheime geschaffen. Laut dem Helmstedter Gesundheitsamt dient dieses Siegel der Verbesserung der Hygienequalität in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Die Betreuung wird durch die örtlichen Gesundheitsämter übernommen, die dabei durch das NLGA beraten und unterstützt werden. Den Heimen wird die Teilnahme am Projekt angeboten und alle notwendigen Materialien werden kostenlos zur Verfügung gestellt.
Konkrete Umsetzung
Und so soll die Umsetzung des Hygienesiegels laut dem hiesigen Gesundheitsamt aussehen:
Das Niedersächsische Hygienesiegel für Alten- und Pflegeheime ist zweistufig konzipiert:
Zur Erlangung der ersten Stufe sollen teilnehmende Einrichtungen zehn Qualitätsziele innerhalb eines Jahres zumindest mit 60 Prozent umsetzen. Zur Bestätigung des Siegels (alle zwei Jahre) und für den Zugang der zweiten Stufe sollen mindestens 80 Prozent erreicht und beibehalten werden.
Zur Erlangung der zweiten Stufe sind acht weitere Ziele umzusetzen deren Erfüllung zu 80 Prozent gegeben sein muss und deren Verstätigung die Beibehaltung oder Steigerung dieser 80 Prozent verlangt.
Für beide Stufen gilt, dass für jedes Qualitätsziel zumindest eine Teilpunktzahl erbracht werden muss. Somit ist es nicht möglich eine fehlende Zielerfüllung durch die Erfüllung anderer Ziele auszugleichen.
Zehn Helmstedter Heime beteiligen sich
Die Einhaltung wird im Rahmen der regulären Überwachung durch die Gesundheitsämter geprüft. Nach der Informationsveranstaltung zum Thema, die am 10. November 2016 stattfand, sagten, so das Gesundheitsamt, zehn Alten- und Pflegeheime zu, sich an dem Projekt zu beteiligen.
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