Berlin. Mit scharfer Kritik hat die IG Metall auf Arbeitszeitpläne des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall reagiert. "Die Arbeitszeiten massiv auszudehnen und die Ruhezeiten zu verkürzen, ist kein Beitrag zur Fachkräftesicherung", sagte IG-Metall-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
"Wer über das jetzige gesetzliche Maß hinaus arbeiten lassen will, betreibt Raubbau an der Gesundheit der Beschäftigten." Die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts sei eindeutig, Arbeitszeiten müssten erfasst werden. Es gebe Grenzen bei der Arbeitszeit, mahnte Urban: "Lange und zu lange Arbeitszeiten führen zu höheren Krankständen, einer höheren Unfallgefahr und langfristig zu mehr Erwerbsgeminderten. Das nutzt niemandem."
Gesamtmetall hatte am Dienstag drei Gutachten zu dem Themenkomplex vorgelegt. Präsident Stefan Wolf sagte, Arbeitszeiten müssten flexibel gehandhabt werden, sodass Deutschland im internationalen Vergleich konkurrenzfähig bleibe. Die Wiedereinführung einer Stechuhr lehnte er ab. Vielmehr müsse das Arbeitszeitgesetz in seiner jetzigen Form grundlegend modernisiert werden.
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