Region. Der August ist nicht nur die Zeit der Ernte und der Sternschnuppen – er ist zusammen mit dem September auch der Monat, in dem zahlreiche Igelkinder die Welt erkunden. Wenn die Kleinen plötzlich alleine im Garten oder am Wegesrand sitzen, stellen sich viele Menschen die Frage, ob die Tiere vielleicht Hilfe benötigen. regionalHeute.de hat recherchiert, wie sich Tierfreunde richtig verhalten.
Manch ein Gartenbesitzer wird in den kommenden Monaten auch in unserer Region möglicherweise wieder kleine stachelige Jungtiere sehen, die nicht zuletzt aufgrund ihrer geringen Größe den Eindruck erwecken können, dass sie Hilfe brauchen. Wenn ein Igeljunges scheinbar mutterseelenallein auf dem Rasen sitzt, weckt das wohl bei den meisten Menschen unweigerlich den Beschützerinstinkt und man fragt sich, ob das Tier verlassen wurde und vielleicht Hilfe benötigt. Jedoch kann ein vorschnelles Handeln mehr Schaden anrichten, als dass es nützt.
So erkennt man, ob Hilfe nötig ist
Kleine Igel sollten nicht vorschnell aufgesammelt werden, wie der NABU Niedersachsen auf seiner Homepage schreibt. Im Bundesnaturschutzgesetz ist geregelt, dass Igel als Wildtiere generell nicht gefangen werden dürfen. Nur wenn ein Igel verletzt oder krank ist – also in klar begrenzten Ausnahmefällen – darf er vorübergehend zur Pflege aus der Natur entnommen werden. Der NABU erläutert, dass der Igel zunächst genau beobachtet werden sollte. Hinweise auf eine Verletzung oder Krankheit könnten etwa sein, wenn das Tier Wunden hat, im Kreis läuft oder auch, wenn es von Maden befallen ist. In solchen Fällen sollte man laut NABU einen Tierarzt, eine Igelauffangstation oder auch das NABU-Artenschutzzentrum kontaktieren. Sind keine Verletzungen oder Ähnliches ersichtlich, sei es die bessere Wahl, den Igel in der Natur zu belassen.
Auch das kann für den Igel zur Gefahr werden
Bei länger anhaltender Trockenheit besteht auch bei Igeln die Gefahr einer Dehydrierung. Ein einfacher Test hilft laut NABU, zu erkennen, ob dies der Fall ist: Dazu solle man vorsichtig einen der Stacheln hochziehen – bleibe dieser dann so stehen, dass dabei eine Beule entsteht und bilde sich nur sehr langsam wieder zurück, brauche der Igel auf jeden Fall Wasser. Könne oder wolle der Igel nicht trinken, sollte man ihn zu einem Tierarzt bringen. Vorsicht ist laut NABU auch bei Spot On-Präparaten gegen Zecken geboten, da diese von den Igeln oft schlecht vertragen werden. Geht der Igel unmittelbar nach der Gabe eines solchen Mittels in den Winterschlaf, bestehe sogar Lebensgefahr für ihn.