Gifhorn. Am vergangenen Dienstag trat der neue Landtag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Für viele Landtagsabgeordnete aus der Region war es ein besonderer Tag, sie durften zum ersten Mal als Mandatsträger im Plenarsaal Platz nehmen. Die Grünenpolitikerin Imke Byl ist eine von den "Neulingen" und erzählte regionalHeute.de von ihren Erfahrungen.
Das hatte Byl zu berichten:
Als jüngste Landtagsabgeordnete Niedersachsens habe ich zusammen mit meinem Wahlkreis-Kollegen und zweitjüngsten Abgeordneten Philipp Raulfs die Ehre gehabt, als Schriftführerin im Präsidium bei der Konstituierung des Landtags zu fungieren. Damit haben wir Gifhorn gleich in der ersten Sitzung von ganz vorn im Präsidium vertreten können. Ich durfte alle 137 Abgeordneten einzeln namentlich aufrufen.
Herrenklüngel bei CDU, FDP und AfD
Der Blick von vorn war jedoch kein sonderlich erfreulicher. Ein demokratisches Parlament, dass die niedersächsische Bevölkerung vertreten möchte, muss zur Hälfte auch mit Frauen besetzt sein. Das sollte mittlerweile Selbstverständlichkeit sein! Ist es bei CDU, FDP und AfD aber offensichtlich absolut nicht. Stattdessen wird hier Herrenklüngel betrieben. Unter dreißig Prozent Frauen ist ein Problem, das die Parteien endlich aktiv angehen müssen. Wir Grünen sind die einzigen, die mit 50 Prozent Frauen dabei sind! Auch der Anteil an Abgeordneten mit Migrationshintergrund ist erschreckend gering.
Gabriele Andretta, unsere neue Landtagspräsidentin, sprach in ihrer ersten Rede auch davon, dass wir die junge Generation von der Demokratie überzeugen und begeistern müssen. Auch hier hat der niedersächsische Landtag noch viel aufzuholen. Philipp und ich reichen bei weitem nicht aus als Parlamentarier*innen mit junger Lebensperspektive! Ein Parlament muss alle Altersschichten vertreten, denn gerade unsere Generation muss besonders lange mit den Folgen der jetzt getätigten Entscheidungen leben.
Trotzdem war es ein sehr spannender und bedeutungsvoller Tag für mich, bei meiner ersten Landtagssitzung vorne im Präsidium sein zu dürfen. Mein eigentlicher Platz im Plenum ist in der Mitte der Fraktion. Diesen zwischen meinen Kolleginnen und Kollegen bald einzunehmen, darauf freue ich mich natürlich auch.
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