Berlin. Online-Banking wird in Deutschland immer häufiger auch von älteren Menschen genutzt. Laut einer am Dienstag veröffentlichen Umfrage des IT-Branchenverbandes liegt der Anteil bei den Über-65-Jährigen mit inzwischen 80 Prozent nur etwas unter dem Durchschnitt aller Internetnutzer (90 Prozent).
Vor vier Jahren waren es in dieser Altersgruppe erst 60 Prozent. Betrachtet man die Gesamtbevölkerung inklusive derjenigen, die das Internet nicht nutzen, greifen drei Viertel (76 Prozent) auf Online-Banking zurück, von den ab 65-Jährigen sind es 45 Prozent. Diese Tendenz steigt stark: 2019 besuchten mit 21 Prozent nicht einmal halb so viele Senioren eine Online-Bank. Zwar ist die Nutzung von Online-Banking verglichen mit dem Vorjahr (78 Prozent) und dem Corona-Rekordjahr 2021 (80 Prozent) leicht zurückgegangen, 2020 waren es aber erst 73 Prozent, 2019 nur 70 Prozent.
Unter den 16- bis 29-Jährigen erledigen 90 Prozent ihre Bankgeschäfte online, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 94 Prozent und unter den 50- bis 64-Jährigen 85 Prozent. Dabei nutzt die große Mehrheit vor allem die Möglichkeit, den Kontostand abzufragen und Überweisungen zu tätigen (je 94 Prozent), sowie ihre Daueraufträge zu verwalten (84 Prozent). Vier von zehn Online-Banking-Nutzern gehen nicht mehr in die Filiale. Für die große Mehrheit ist Online-Banking auch der wichtigste Kontakt zu ihrer Bank.
38 Prozent nutzen es ausschließlich, 43 Prozent überwiegend, gehen aber hin und wieder noch in eine Bankfiliale. Demgegenüber verwenden 17 Prozent umgekehrt ihr Online-Banking nur hin und wieder, gehen aber überwiegend in eine Filiale. Entsprechend wichtig sind vielen Menschen digitale Angebote bei der Wahl ihrer Bank. Rund drei Viertel (72 Prozent) aller Befragten ist eine benutzerfreundliche Online-Banking-App wichtig, 70 Prozent legen Wert auf eine breite Angebotspalette beim Online-Banking.
Am wichtigsten bei der Bankauswahl sind die Höhe der Gebühren (98 Prozent), die Höhe der Einlagensicherung (97 Prozent), viele kostenlos zu nutzende Geldautomaten (88 Prozent), das Engagement für Nachhaltigkeit (88 Prozent), der gebührenfreie Zugang zu Bargeld im Ausland (84 Prozent) sowie das Herkunftsland der Bank (74 Prozent). Für die etablierten Banken wächst zudem der Wettbewerbsdruck von anderer Seite. 41 Prozent aller Menschen in Deutschland können sich vorstellen, ein Girokonto bei einem Digitalunternehmen zu eröffnen. Unter den 16- bis 29-Jährigen liegt der Anteil mit 55 Prozent noch höher.
Und 31 Prozent können sich vorstellen, zu einem Tech-Start-up zu wechseln, bei den Jüngeren sind es 43 Prozent. Für die Erhebung befragte Bitkom Research telefonisch 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 847 Internetnutzer.
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