Immer mehr Balkonkraftwerke in der Region - So finden das die Netzbetreiber

Kann so die Energiewende gelingen? Erste Städte fördern die Anschaffung.

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Balkonkraftwerke verwandeln Sonnenlicht in Energie.
Balkonkraftwerke verwandeln Sonnenlicht in Energie. | Foto: Mario Walter

Region. Es muss nicht immer die große Solaranlage auf dem Dach sein, um einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Wer einen sonnigen Balkon hat, kann selbst bei einer Mietwohnung seinen eigenen Strom erzeugen. Die Zahl der sogenannten Balkonkraftwerke in der Region wächst und erste Städte schießen sogar Geld dazu.


In Braunschweig gab es zu Ende Januar 272, in Helmstedt 120, in Salzgitter 130 und in Wolfenbüttel 97 bei den Netzbetreibern gemeldete Balkonkraftwerke. Betrachtet auf den jeweiligen Immobilienbestand in den Städten und Kreisen sind das noch recht überschaubare Zahlen. Doch das könnte sich schon bald ändern. "Wir gehen davon aus, dass aktuell große Zuwächse zu erwarten sind, nachdem nun auch Discounter solche Anlagen verkaufen und die Umsatzsteuer entfallen ist", erklärt Kerstin Hecker von der Stadtwerken Wolfenbüttel.


Netzbetreiber in der Region begrüßen Balkonkraftwerke


Immer mehr Anbieter von Balkonkraftwerken kommen auf den Markt und selbst der Discounter Netto hat erst kürzlich mit einem eigenen Angebot geworben, das binnen weniger Stunden ausverkauft war. Dabei täuscht der Name Balkonkraftwerk etwas, denn die Solarmodule kann man auch auf dem Garagendach oder anderen Freiflächen aufstellen sowie an der Hausfassade anschrauben. Sie dürfen derzeit maximal 600 Watt erzeugen, wobei eine Erhöhung im Gespräch ist, und werden einfach mit dem Hausstromnetz verbunden. Der produzierte Strom kann so sofort selbst verbraucht werden. Anders als bei den großen Solaranlagen auf dem Dach muss man sich hier keine Gedanken über Steuern und Gewerbe machen. Lediglich eine formale Anmeldung beim Stromnetzbetreiber ist erforderlich.

Sowohl die stichprobenartig von uns befragten Stadtwerke Wolfenbüttel, als auch die BS|Netz und Avacon begrüßen ein Engagement über Balkonkraftwerke. "Photovoltaik ist eine klimafreundliche Energieerzeugung und hilft uns auf dem Weg zur Klimaneutralität, daher stehen wir diesem positiv gegenüber und befürworten es, wenn sich Kundinnen und Kunden unabhängiger und resilienter aufstellen", heißt es von BS|Netz. Und auch die Stadtwerke Wolfenbüttel lassen wissen: "Über das private Engagement freuen wir uns, ganz unabhängig von der Größe, sehr. Wir müssen alle, je nach Kräften, unseren Beitrag zur Energiewende leisten."

Bei Avacon bietet man sogar selbst Balkonkraftwerke an. "Wir sehen es als unsere Aufgabe, gemeinsam die Energiezukunft zu gestalten. Daher unterstützen wir Menschen, die selbst einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten möchten. Die Avacon-Gruppe bietet hierfür mit steckerfertigen Anlagen für sogenannte Balkonkraftwerke auch eigene Lösungen an", heißt es dort.

Hier werden Balkonkraftwerke gefördert


Neben dem Staat, der die Mehrwertsteuer für Photovoltaik-Anlagen an Wohngebäuden gestrichen hat, wollen auch erste Städte in unserer Region die Anschaffung fördern. So soll es von der Stadt Braunschweig künftig zwischen 250 Euro und 400 Euro zum Balkonkraftwerk dazugeben. Wir berichteten in unserem Artikel "Die eigene Solaranlage auf dem Balkon - Zuschuss möglich". Ebenso will man in Wolfsburg die Anschaffung fördern, wie wir hier berichteten: "Sonnige Aussichten: Photovoltaik-Förderung für Privathaushalte geplant".

Je nach Leistung bekommt man ausreichende Balkonkraftwerke im Internet zwischen 600 und 1.200 Euro. Die Fördersummen schlagen dabei also ordentlich ins Gewicht und könnten für Unentschiedene oder den kleineren Geldbeutel so durchaus ein Anreiz zum Kauf sein.


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