Immer mehr Menschen im Landkreis Wolfenbüttel sind pflegebedürftig

Laut Pflegebericht werde der Anteil der älteren Bevölkerung bis zum Jahr 2040 und damit die Anzahl der Pflegebedürftigen zunehmen.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Wolfenbüttel. Der Örtliche Pflegebericht 2023 für den Landkreis Wolfenbüttel liegt vor. Daraus geht hervor, dass immer mehr Menschen im Landkreis Wolfenbüttel pflegebedürftig sind.


Der Bericht wurde während der Sozialausschusssitzung am 5. März vorgestellt. Er informiert für den Zeitraum von 2011 bis 2021 über die pflegerische Versorgung, zeigt auf, wie sich die Pflegebedürftigkeit entwickelt und gibt Handlungsempfehlungen. Der Bericht diene als Grundlage für die Weiterentwicklung der pflegerischen Infrastruktur im Landkreis Wolfenbüttel. Seit 2021 ist jede Kommune gesetzlich dazu verpflichtet, einen Pflegebericht zu verfassen, heißt es in einer Mitteilung des Landkreises.

Laut Bericht waren im Jahr 2021 rund 6.700 pflegebedürftig. Bis zum Jahr 2040 werde der Anteil der älteren Bevölkerung und die damit Anzahl der Pflegebedürftigen zunehmen, heißt es weiter im Bericht. Die Altersgruppe bis 65+ werde um zirka 14 Prozent wachsen, die Bevölkerung aber um etwa 4,3 Prozent schrumpfen.


Pflege überwiegend durch Angehörige


Zum überwiegenden Teil (rund 61 Prozent) leisten Angehörige die Pflege. Der Anteil der stationären Pflege ist im Berichtszeitraum mit rund 22 Prozent nahezu gleichgeblieben, 17 Prozent der Pflegebedürftigen werden ambulant betreut. Dies geschieht in 14 stationären Einrichtungen mit 1.597 Plätzen sowie durch 16 ambulante Dienste, die sich überwiegend in der Stadt Wolfenbüttel konzentrieren.


Pflegeschere geht auseinander – häusliche Betreuung wird wichtiger


Weniger Personal – mehr Pflegebedürftige: Die Schere zwischen den Pflegebedürftigen und dem verfügbaren Pflegepersonal wird immer größer. Der häuslichen Pflege kommt daher eine zunehmend größere Bedeutung zu. Das entspricht auch dem Wunsch der pflegebedürftigen Menschen, die möglichst in den eigenen vier Wänden oder zumindest in der vertrauten Umgebung bleiben möchten. Erschwert wird die Pflege in den eigenen vier Wänden durch einen Mangel an Kurzzeitpflegeplätzen.


Handlungsempfehlungen


Der Bericht gibt Empfehlungen, wie dem steigenden Pflegebedarf zu begegnen ist. Hierzu gehört zum Beispiel die Maßgabe „ambulant vor stationär“ umzusetzen, pflegende Angehörige zu unterstützen und Ehrenamt oder Nachbarschaftshilfen zu fördern.


Konkret heißt das etwa, eine wohnortnahe Pflegeberatung anzubieten und bekannt zu machen sowie ein enger Austausch mit den ambulanten Diensten.

Besonders das Thema Fachkräftemangel bleibt drängend. Dieses Thema soll in den regelmäßig stattfindenden Pflege- und Gesundheitskonferenzen gemeinsam abgestimmt werden. Hier müsse übergreifend gedacht und überlegt werden gemeinsame, dezentrale Kompetenzen aufzubauen, so Landrätin Christiana Steinbrügge in der Diskussion des Pflegeberichts während der Ausschusssitzung.

Der Pflegebericht 2023 ist unter www.lkwf.de/senioren_und_pflege abrufbar.