Wiesbaden. Die Importpreise sind im Juli 2024 um 0,9 Prozent höher als im Juli 2023 gewesen. Im Juni 2024 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei +0,7 Prozent gelegen, im Mai 2024 bei -0,4 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag weiter mitteilt, sanken die Einfuhrpreise im Juli 2024 gegenüber dem Vormonat Juni 2024 um 0,4 Prozent.
Die Exportpreise lagen im Juli 2024 um 0,8 Prozent über dem Stand von Juli 2023. Im Juni 2024 hatte die Jahresveränderungsrate bei +0,6 Prozent gelegen, im Mai 2024 bei +0,2 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Juni 2024 sanken die Exportpreise um 0,1 Prozent.
Die Preisanstiege bei importierten landwirtschaftlichen Gütern um 7,6 Prozent und bei Konsumgütern um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat hatten im Juli 2024 den größten Einfluss auf die Gesamtentwicklung der Importpreise. Gegenüber dem Vormonat sanken die Preise für landwirtschaftliche Güter aber um 2,5 Prozent, für Konsumgüter blieben sie unverändert.
Bei den importierten landwirtschaftlichen Gütern war insbesondere Rohkakao (+158,7 Prozent) deutlich teurer als vor einem Jahr, gegenüber dem Vormonat sanken die Preise jedoch um 4,6 Prozent. Die Preise für Rohkaffee waren um 24,3 Prozent höher als im Juli 2023 und stiegen auch im Vormonatsvergleich (+2,5 Prozent). Dagegen waren unter anderem Zwiebeln (-39,2 Prozent), lebende Schweine (-14,6 Prozent) und Getreide (-8,9 Prozent) preiswerter als vor einem Jahr.
Bei den Konsumgütern verteuerten sich vor allem die Importe der Verbrauchsgüter (+2,5 Prozent gegenüber Juli 2023). Gebrauchsgüter waren 1,4 Prozent teurer als vor einem Jahr.
Bei den Verbrauchsgütern musste insbesondere für Kakaobutter, Kakaofett und Kakaoöl weiterhin deutlich mehr (+148,2 Prozent) gegenüber Juli 2023 gezahlt werden. Gegenüber Juni 2024 sanken die Preise hier um 2,4 Prozent.
Insgesamt waren importierte Nahrungsmittel im Vorjahresvergleich um 3,9 Prozent teurer (+0,2 Prozent gegenüber Juni 2024).
Gegenüber Juli 2023 verteuerten sich die Energieeinfuhren um 1,7 Prozent. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdöl. Die Preise lagen hier im Juli 2024 um 8,7 Prozent über denen von Juli 2023. Gegenüber Juni 2024 wurde Erdöl 2,3 Prozent teurer. Teurer als vor einem Jahr waren auch Mineralölerzeugnisse (+1,6 Prozent). Gegenüber Juni 2024 wurden sie 0,2 Prozent preiswerter.
Erheblich günstiger als im Vorjahresmonat waren dagegen elektrischer Strom (-13,0 Prozent), Erdgas (-3,3 Prozent) und Steinkohle (-2,4 Prozent). Auch gegenüber Juni 2024 wurden sie billiger: elektrischer Strom um 21,0 Prozent, Erdgas um 5,6 Prozent und Steinkohle um 1,6 Prozent, so das Bundesamt.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Juli 2024 um 0,9 Prozent höher als im Juli 2023. Gegenüber Juni 2024 sanken sie um 0,2 Prozent. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 0,6 Prozent über dem Stand des Vorjahres (-0,5 Prozent gegenüber Juni 2024).
Die Preise für Vorleistungsgüter und Investitionsgüter veränderten sich im Vorjahresvergleich nicht. Gegenüber dem Vormonat sanken sie um 0,1 Prozent (Vorleistungsgüter) beziehungsweise 0,2 Prozent (Investitionsgüter).
Bei den Vorleistungsgütern waren unter anderem Stärke und Stärkeerzeugnisse (-27,4 Prozent), Akkus und Batterien (-8,7 Prozent) sowie Eisen, Stahl und Ferrolegierungen (-4,1 Prozent) preiswerter als ein Jahr zuvor, während beispielsweise Holz- und Zellstoff 19,6 Prozent sowie Nicht-Eisen-Metalle und deren Halbzeug 6,3 Prozent teurer waren.
Bei den Investitionsgütern waren insbesondere Datenverarbeitungs- und periphere Geräte im Vorjahresvergleich um 5,5 Prozent billiger, während Kraftwagen und Kraftwagenmotoren um 3,1 Prozent teurer importiert wurden.
Bei der Ausfuhr hatten die Preissteigerungen bei Investitionsgütern den größten Einfluss auf die Preisentwicklung. Diese verteuerten sich gegenüber Juli 2023 um 1,7 Prozent (+0,4 Prozent gegenüber Juni 2024). Einen wesentlichen Einfluss hatten hier die gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Preise für Kraftwagen und Kraftwagenteile (+2,3 Prozent) sowie für Maschinen (+2,0 Prozent).
Konsumgüter wurden im Vergleich zu Juli 2023 um 2,2 Prozent teurer. Während Gebrauchsgüter im Vorjahresvergleich nur um 0,9 Prozent teurer waren, lagen die Preise für exportierte Verbrauchsgüter 2,4 Prozent über denen von Juli 2023.
Der Preisrückgang bei Energieexporten von 8,6 Prozent im Vorjahresvergleich (-4,3 Prozent gegenüber Juni 2024) konnte die Teuerungen bei ausgeführten Investitions- und Konsumgütern nicht ausgleichen. Während Erdgas im Vorjahresvergleich um 18,2 Prozent und Strom um 13,0 Prozent preiswerter waren, lagen die Preise für Mineralölerzeugnisse um 0,2 Prozent über denen des Vorjahres. Auch gegenüber Juni 2024 sanken die Preise für Strom (-21,0 Prozent) und Erdgas (-5,9 Prozent), während Mineralölerzeugnisse 0,3 Prozent teurer exportiert wurden.
Auch landwirtschaftliche Güter waren im Vergleich preiswerter (-0,4 Prozent gegenüber Juli 2023 und -2,3 Prozent gegenüber Juni 2024)
Die Preise für exportierte Vorleistungsgüter änderten sich im Durchschnitt gegenüber dem Vorjahr nicht (0,0 Prozent) und gegenüber dem Vormonat kaum (-0,1 Prozent), so die Statistiker aus Wiesbaden.
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