Wiesbaden. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Inflationsrate für den Monat Januar 2024 mit +2,9 Prozent bestätigt. Ende des Monats war bereits eine entsprechende Schätzung veröffentlicht worden. Niedriger als im Januar 2024 war die Inflationsrate zuletzt im Juni 2021 (+2,4 Prozent).
"Die Inflationsrate hat sich zu Jahresbeginn abgeschwächt", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. "Die Preissituation bei den Energieprodukten entspannt sich sichtlich und der Preisauftrieb für Nahrungsmittel verlangsamt sich weiter", sagte Destatis-Präsidentin Ruth Brand und ergänzte. "Er liegt aber weiterhin über der Gesamtteuerung."
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Januar 2024 gegenüber dem Vormonat Dezember 2023 um 0,2 Prozent.
Trotz wegfallender Preisbremsen für Energiepreise und die auf die Preise für fossile Brennstoffe wirkende CO2-Preis-Erhöhung von 30 auf 45 Euro pro Tonne lagen die Energiepreise im Januar 2024 um 2,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, was sich dämpfend auf die Inflationsrate auswirkte, so das Bundesamt.
Die Preise für Haushaltsenergie gingen von Januar 2023 bis Januar 2024 um 3,4 Prozent zurück. Auch Kraftstoffe verbilligten sich im gleichen Zeitraum um 2,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten die Verbraucher von günstigeren Preisen für feste Brennstoffe (-13,9 Prozent), für Heizöl (-9,3 Prozent), für Strom (-6,8 Prozent) und für Erdgas (-6,2 Prozent) profitieren. Fernwärme war im Januar 2024 dagegen 13,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Januar 2024 um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Obwohl sich der Preisanstieg für Nahrungsmittel seit April 2023 verlangsamt hat (Dezember 2023: +4,6 Prozent; November 2023: +5,5 Prozent; Oktober 2023: +6,1 Prozent), liegt er immer noch über der Gesamtteuerung. Von Januar 2023 bis Januar 2024 wurden vor allem Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+10,7 Prozent) teurer. Auch für Obst (+10,2 Prozent) und für Gemüse (+8,0 Prozent) sowie für Brot und Getreideerzeugnisse (+5,4 Prozent) mussten die Verbraucher spürbar mehr bezahlen. Dagegen waren Molkereiprodukte (-4,6 Prozent) sowie Speisefette und Speiseöle (-9,1 Prozent) günstiger als ein Jahr zuvor.
Im Einzelnen waren teilweise gegenläufige Preisentwicklungen beobachtbar, zum Beispiel merkliche Preisrückgänge bei Sonnenblumenöl, Rapsöl und Ähnlichem (-21,6 Prozent) sowie bei Butter (-17,5 Prozent) gegenüber einem starken Preisanstieg bei Olivenöl (+46,0 Prozent).
Im Januar 2024 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +3,5 Prozent und die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie bei +3,4 Prozent. Diese Kenngrößen verdeutlichen auch, dass die Teuerung in anderen Güterbereichen weiterhin hoch ist und über der Gesamtteuerung liegt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenüber dem Vorjahresmonat, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, hatte sich leicht abgeschwächt und lag bereits seit November 2023 unter der Vier-Prozent-Marke.
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Zeitraum von Januar 2023 bis Januar 2024 um 2,3 Prozent, wobei sich Verbrauchsgüter und Gebrauchsgüter ebenfalls um jeweils 2,3 Prozent verteuerten. Überdurchschnittlich teurer wurden neben den Nahrungsmitteln alkoholfreie Getränke (+7,4 Prozent) sowie alkoholische Getränke und Tabakwaren (+6,2 Prozent).
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Januar 2024 um 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das bereits seit Mai 2023 gültige Deutschlandticket dämpfte auch im Januar 2024 den Preisanstieg bei Dienstleistungen. Insbesondere verbilligten sich die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches (-23,3 Prozent gegenüber Januar 2023). Weiterhin bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten, die mit +2,1 Prozent ebenfalls dämpfend wirkten. Einige andere Preise für Dienstleistungen erhöhten sich jedoch überdurchschnittlich und wirkten sich somit erhöhend auf die Inflationsrate aus, unter anderem die Preise für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen (+7,8 Prozent), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,4 Prozent) und für Gaststätten (+6,6 Prozent).
Im Vergleich zum Dezember 2023 stieg der Verbraucherpreisindex im Januar 2024 um 0,2 Prozent. Teurer wurden Gaststättendienstleistungen (+2,2 Prozent), unter anderem begründet durch das Ende der befristeten Mehrwertsteuersenkung für Speisen. Preise für Nahrungsmittel insgesamt stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent. Teurer wurde hier vor allem frisches Gemüse (+5,8 Prozent). Die Preise für Energie insgesamt stiegen im Januar 2024 gegenüber dem Vormonat etwas deutlicher um 1,2 Prozent. Den Preisanstiegen unter anderem bei Erdgas (+2,3 Prozent) und bei Kraftstoffen (+1,0 Prozent) standen auch Preisrückgänge bei leichtem Heizöl (-1,5 Prozent) und bei Strom (-0,8 Prozent) gegenüber. Darüber hinaus gingen saisonbedingt die Preise für Pauschalreisen (-15,8 Prozent), für Bekleidungsartikel (-5,9 Prozent) und für Schuhe (-3,5 Prozent) deutlich zurück, so die Statistiker aus Wiesbaden.
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