Inflationsrate von 8,7 Prozent im Februar bestätigt

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Inflationsrate für den Monat Februar 2023 mit +8,7 Prozent bestätigt.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Wiesbaden. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Inflationsrate für den Monat Februar 2023 mit +8,7 Prozent bestätigt. Anfang des Monats war bereits eine entsprechende Schätzung veröffentlicht worden.


Im Januar hatte die Inflationsrate ebenfalls bei +8,7 Prozent gelegen. "Die Inflationsrate verharrt auf einem hohen Stand", sagte Destatis-Präsidentin Ruth Brand. "Besonders spürbar für die privaten Haushalte waren auch im Februar die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel, die sich noch stärker erhöhten als die Energiepreise." Die Preise für Energieprodukte lagen im Februar 2023 trotz der Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung um 19,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Im Januar hatte die Teuerung in diesem Bereich bei +23,1 Prozent gelegen, sie hat sich also etwas abgeschwächt. Seit Januar wird der Anstieg bei Energie teilweise durch die Preisbremsen für Strom, Erdgas und Fernwärme begrenzt, da diese auch rückwirkend seit Anfang des Jahres wirksam sind. Beeinflusst wird die Preisentwicklung bei Energie jedoch durch viele Faktoren, insbesondere durch die internationalen Einkaufspreise. Im Einzelnen verteuerte sich von Februar 2022 bis Februar 2023 die Haushaltsenergie mit +32,2 Prozent nach wie vor besonders stark: So erhöhten sich die Preise für Erdgas um 46,6 Prozent, für Strom um 23,1 Prozent und für Fernwärme um 16,1 Prozent.

Auch andere Haushaltsenergieprodukte verteuerten sich weiterhin überdurchschnittlich, zum Beispiel Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe um 41,7 Prozent und leichtes Heizöl um 11,8 Prozent. Die Preissteigerung bei Kraftstoffen lag mit +3,2 Prozent allerdings unter der allgemeinen Teuerung. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im zweiten Monat des Jahres um 21,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, so die Statistiker weiter. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel hat sich damit verstärkt (Januar 2023: +20,2 Prozent).

Nahrungsmittel verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat noch stärker als die Energieprodukte insgesamt. Erneut wurden bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet: Insbesondere verteuerten sich Molkereiprodukte und Eier (+35,3 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+24,3 Prozent). Deutlich teurer binnen Jahresfrist wurden beispielsweise auch Speisefette und Speiseöle sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (jeweils +22,8 Prozent). Auffällig hoch war die Teuerung bei einzelnen Nahrungsmitteln, so mussten die Verbraucher beispielsweise für Zucker 69,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat bezahlen.

Die Inflationsrate ohne Energie lag im Februar bei +7,6 Prozent. Wie stark aktuell die Nahrungsmittelpreise Einfluss auf die Gesamtteuerungsrate nehmen, zeigt sich an der Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln: Sie lag deutlich niedriger bei +5,7 Prozent. Dennoch wird an der Teuerungsrate ohne Energie und Nahrungsmittel offensichtlich, dass auch in anderen Güterbereichen die Teuerung hoch ist. Bereits im Dezember 2022 lag diese Kenngröße mit +5,2 Prozent über der Fünf-Prozent-Marke und hat sich nach +5,6 Prozent im Januar erneut erhöht.

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich den Statistiker zufolge im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,4 Prozent, Verbrauchsgüter verteuerten sich mit +16,5 Prozent besonders stark. Neben Energie und Nahrungsmitteln waren hier unter anderem Verbrauchsgüter für die Körperpflege (+15,1 Prozent), alkoholfreie Getränke (+12,8 Prozent) und Bier (+9,6 Prozent) deutlich teurer. Die Preise von Gebrauchsgütern lagen binnen Jahresfrist um 6,1 Prozent höher. Auffällig hoch war hier die Teuerung zum Beispiel von Möbeln und Leuchten (+10,3 Prozent) sowie von gebrauchten Pkw (+10,1 Prozent).

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Februar um 4,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten um 2,0 Prozent. Überdurchschnittlich erhöhten sich die Preise für einzelne Dienstleistungen, zum Beispiel die Wartung und Reparatur von Wohnungen (+16,7 Prozent), Gaststättendienstleistungen (+10,9 Prozent) sowie Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+9,5 Prozent). Binnen Jahresfrist verbilligten sich hingegen nur sehr wenige Dienstleistungen, günstiger waren Telekommunikationsdienstleistungen (-1,1 Prozent). Im Vergleich zum Januar stieg der Verbraucherpreisindex im Februar um 0,8 Prozent, wie das Bundesamt weiter mitteilte. Die privaten Haushalte mussten erneut mehr für Nahrungsmittel bezahlen (+2,4 Prozent). Deutlich war der Preisanstieg vor allem bei Gemüse (+12,5 Prozent) und Obst (+2,7 Prozent). Auch die Preise für andere Nahrungsmittelgruppen zogen an, zum Beispiel für Brot und Getreideerzeugnisse (+2,2 Prozent).

Nennenswert ist dagegen der Preisrückgang bei Speisefetten und Speiseölen (-7,2 Prozent), insbesondere kostete Butter deutlich weniger als noch im Vormonat (-14,2 Prozent). Die Energiepreise blieben insgesamt unverändert. Bei einigen Energieprodukten kam es dennoch zu Preisanstiegen, so stiegen die Preise für Erdgas (+0,6 Prozent) und Strom (+0,5 Prozent) trotz Preisbremsen. Den Preisanstiegen standen auch deutliche Preisrückgänge bei leichtem Heizöl (-8,5 Prozent) und Fernwärme (-6,7 Prozent) gegenüber. Die Preise für Kraftstoffe insgesamt blieben nahezu stabil (+0,1 Prozent, darunter Superbenzin: +1,4 Prozent, aber Dieselkraftstoff: -3,6 Prozent).


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