Inklusion im Fußball schaffen: Wie können Gehörlose den Pfiff "hören"?

Ein roter Lichtschlauch soll als "Lichtpfeife" bei Turnieren mit Gehörlosen eingesetzt werden.

So kann man sich den "Pfiff" durch das Lichtsignal vorstellen.
So kann man sich den "Pfiff" durch das Lichtsignal vorstellen. | Foto: Eintracht Inklusiv

Braunschweig. Mit einer Idee vom Fanclub Eintracht Inklusiv hat alles begonnen. Bei Inklusionsturnieren haben die Organisatoren bei allen Spielen, mit Beteiligung von Hörgeschädigten (DEAF = englisch für Taub), als optisches Signal eine Fahne eingesetzt um damit den Schiedsrichterpfiff zu visualisieren. "Das muss bessergehen! Nicht jeder Spieler steht in der Richtung des Schiedsrichter und „sieht“ den Pfiff. Und so wurde teilweise weitergespielt bis wahrgenommen wurde, dass das Spiel unterbrochen ist", so Christoph Burow (Eintracht Inklusiv) und Patrick „Pöödy“ Leonardi (BFB Eintracht Braunschweig). Die beiden Fußballfans haben sich Gedanken über eine neue Lösung gemacht, wie sie in einer Pressemitteilung berichten.


„Jedes Problem hat eine Lösung“ so Pöödy Leonardi. Mit der Idee einen Lichtschlauch um den Platz zu ziehen wurde auch ein Sponsor benötigt um das Equipment zu bezahlen. Mit Michael Gondolf, Schiedsrichter, glühender Eintrachtfan, und Betreiber von „Gonzos Löwen Lunch“ haben wir jemanden gefunden für den es eine Herzensangelegenheit ist. „Bei den Turnieren sind so liebenswürdige Menschen dabei mit denen wir viel Spaß haben und es ist wichtig die Inklusion weiter voranzutreiben“ sagt Michael Gondolf. Aber wie genau funktioniert das Ganze?

Lösung durch einen roten Lichterschlauch


Ein roter Lichterschlauch wird um den Platz gelegt der an eine Funksteckdose angeschlossen ist. Getestet wurde das System auf einem Indoorplatz, und statt nur zu pfeifen schaltet der Schiedsrichter zusätzlich über die Fernbedienung noch den roten Lichtschlauch ein. Unabhängig von der Position eines Spielers kann nun auf dem gesamten Platz das visuelle Signal wahrgenommen werden. Getestet wurde die „Lichtpfeife“ bei einem kleinem Miniturnier am 16. Februar in der SoccerfiveArena. Bei den Deafs kam diese Neuerung sehr gut an. Und auch bei den Hörenden Spielern ist es als eine Verbesserung des Spiels angekommen.

„Als Traditionsverein stehen wir in einer gewissen Verpflichtung unseren Fans und der Gesellschaft gegenüber, deshalb helfen wir sehr gerne bei solchen Projekten. Auch die Zusammenarbeit von Verein und Fanclub in Sachen Eintracht in Vielfalt ist ein sehr gutes Zeichen“ freute sich Bastian Böhm (Eintracht Braunschweig) über das Projekt. „Wir sind sehr stolz darauf mit unserer Idee für ein besseres Miteinander zu sorgen, dass wir Partner an der Seite haben, wie zum Beispiel Eintracht Braunschweig oder Michael, denen Inklusion so wichtig ist.“ meinte ein zufriedener Christoph Burow. Wer Interesse an der „Lichtpfeife“ , oder am Fanclub, hat kann sich beim Fanclub Eintracht Inklusiv, unter https://www.eintracht-inklusiv.de einholen.


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