Internetkriminalität: Verbraucherzentrale warnt vor Betrug im Weihnachtsgeschäft

Die Verbraucherzentrale erhält täglich Hinweise zu Fake-Shops und unseriösen Online-Anbietern.

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Symbolbild. | Foto: Pixabay

Region. Infektionsschutz, Maskenpflicht oder Bequemlichkeit – in diesem Jahr werden viele Verbraucher ihre Weihnachtseinkäufe online erledigen. Das wissen unseriöse Anbieter zu nutzen: Bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen gehen vermehrt Beschwerden über Fake-Shops, dubiose Mails und unberechtigte Abbuchungen ein. Worauf sollten Käufer achten? Wie können sie ihre persönlichen Daten schützen und was ist bei Identitätsmissbrauch zu tun? Die Verbraucherzentrale äußert sich hierzu in einer Pressemitteilung.


„Kunden informieren uns tagtäglich über unseriöse Online-Anbieter“, erklärt Kathrin Körber, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. „Dabei ist festzustellen, dass es Verbraucher aller Altersgruppen und aller Bildungsschichten trifft.“ Kein Wunder: Wären Fake-Shops vor ein paar Jahren noch an mangelhaftem Deutsch oder einem unvollständigen Impressum zu erkennen gewesen, müssten Kunden heute sehr genau hinschauen, um sie zu enttarnen. „Skepsis ist beispielsweise angebracht, wenn die Internetadresse des Shops mit den angebotenen Produkten nicht zusammenpasst“, warnt Körber. Betrüger würden häufig alte Websites kapern. Auf ehemaligen Handwerkerseiten würden dann etwa Spielekonsolen angeboten. Außerdem sollten Verbraucher immer prüfen, wer hinter einem Angebot steckt. „Ist nicht erkennbar, wer der Vertragspartner ist, fehlen Kontaktdaten oder Firmennamen, sollten sie erst gar nicht bestellen.“

Kundenrechte bei asiatischen Onlineshops nicht durchsetzbar


Ein weiteres Problem: Auf Marktplätzen würden sich immer mehr Anbieter aus Fernost finden. Europäische Kundenrechte seien hier nicht durchsetzbar. So werde ein Widerruf teils ganz ausgeschlossen oder nur bis zur Übergabe des Produkts in die Versandabteilung gewährt. Auch hohe Rücksende- oder Zollkosten könnten auf Verbraucher zukommen. „Kunden sollten unbedingt einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen werfen. Die AGB zu lesen, ist zwar unbequem, kann aber böse Überraschungen verhindern“, so Körber.

Schutz vor Identitätsmissbrauch


Umsichtig sollten Verbraucher auch beim Bezahlen und Umgang mit persönlichen Daten sein. „Datenklau findet meist im Internet statt. Kunden sollten sich immer fragen, ob die geforderten Daten wirklich notwendig sind und sie grundsätzlich nur auf verschlüsselten Internetseiten eingeben“, rät Körber. Allerdings würden die Maschen auch hier immer professioneller. Beispielsweise werden Fake-Shops teils nur betrieben, um Kundendaten abzugreifen und damit andere Kaufverträge zu schließen. „Die Betrüger erhalten dann die Ware und der Verbraucher die Rechnung“, erklärt die Rechtsexpertin.

Wichtig sei in diesem Fall, dass Betroffene aktiv werden und auf jede Forderung reagieren. Außerdem sollten sie Strafanzeige stellen und Banken- sowie Kreditinstitute, Händler und auch Auskunfteien über den Identitätsmissbrauch informieren.

Themenwoche Internetkriminalität


Damit das Onlineshopping in der Weihnachtszeit ohne böse Überraschungen gelinge, veranstaltet die Verbraucherzentrale Niedersachsen eine Themenwoche „Internetkriminalität“: Vom 23. bis 27. November seien unter www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de täglich Tipps und Informationen zu finden, um Fake-Shops und Abzocke zu enttarnen und sich vor Datenklau zu schützen.

Bei weiteren Fragen zu Internetbetrug und Identitätsmissbrauch helfe die kostenlose Beratung der Verbraucherzentrale Niedersachsen – vor Ort, telefonisch und per Video.


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