Inzidenz dauerhaft über 10: Ab Samstag gelten in Salzgitter strengere Regeln

Der Oberbürgermeister hält die Maßnahme selbst für nicht angemessen. Man sei aber an die Corona-Verordnung des Landes gebunden.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Salzgitter. Da sich das Infektionsgeschehen in Salzgitter nunmehr wieder diffus und immer weniger lokal eingrenzbar darstelle und die Inzidenz konstant deutlich über 10 liege, müsse die Stadt Salzgitter nach der geltenden Corona-Landesverordnung am heutigen Donnerstag eine Allgemeinverfügung erlassen, die die schärferen Regelungen des Stufenplanes des Landes gemäß Stufe 1 beinhaltet. Wie die Stadt Salzgitter in einer Pressemitteilung berichtet, werde diese am Samstag in Kraft treten.


Bereits seit Sonntag, 11. Juli, liege die 7-Tage-Inzidenz in Salzgitter über dem Wert von 10 (zwischen 12,5 und 19,2). Bereits ab dem dritten Tag in Folge muss laut Corona-Verordnung eine Rückkehr zu Stufe 1 in Betracht gezogen werden. Bislang habe man sich in Salzgitter allerdings dagegen entschieden. „Bisher bewerteten ich und mein Krisenstab aufgrund der Einschätzung unseres Gesundheitsamtes die Infektionslage in Salzgitter als lokal eingrenzbar und somit beherrschbar. Es handelte sich um abgrenzbare Infektionsherde und die bestätigten Neuinfektionen der letzten Tage konnten Personen zugeordnet werden, die bereits als Kontaktperson 1 unter Quarantäne standen", erklärt Oberbürgermeister Frank Klingebiel. Diese Lage habe sich nun jedoch verändert. Es zeichne sich ab, dass das Infektionsgeschehen zunehmend diffuser werde und nicht mehr klar abzugrenzen sei. "Die in der niedersächsischen Corona-Verordnung verbriefte Möglichkeit trotz einer mehrtägigen Inzidenz über 10 in Stufe 0 des landesweit geltenden Stufenplan zu verbleiben, ist nunmehr obsolet“, so Klingebiel

Am gestrigen Mittwoch seien sechs Neuinfektionen hinzugekommen, wobei sich zumindest ein Fall nicht auf bisher in Quarantäne befindliche Kontaktpersonen der Kategorie 1 zurückführen lasse. Entsprechend dieser Lagebewertung wurde am heutigen Donnerstag, 22. Juli, im Krisenstab die Entscheidung getroffen, mit einer Allgemeinverfügung die Landesvorgaben und Beschränkungen der Stufe 1 gemäß Stufenplan der Landesregierung umzusetzen. Diese gelten ab Samstag, dem 24. Juli. Eine Rückkehr zu Stufe 0 gemäß Stufenplan der Landesregierung ist erst wieder möglich, wenn die Inzidenz mindestens fünf Werktage lang unter 10 liegt.

"Inzidenzschwellenwert von 10 hat sich überholt und sollte gestrichen werden"


Klingebiel ergänzt: „Auch wenn ich das regierungsseitige Festhalten am reinen Inzidenzwert für die Bewertung des Infektionsgeschehens für nicht angemessen halte – gerade auch mit Blick auf die fortgeschrittene Impfquote und die aktuelle Situation in den Krankenhäusern – sind wir an die geltenden Regelungen der Corona-Landesverordnung gebunden. Ich werde mich weiterhin politisch dafür einsetzen, dass die rechtlichen Landesvorgaben künftig auch andere Kriterien – wie zum Beispiel die Situation in den Krankenhäusern – berücksichtigen. Insbesondere der Inzidenzschwellenwert von 10 hat sich überholt und sollte gestrichen werden.“


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