Inzidenz in der Region wieder über 20 - RKI hält Herdenimmunität für "unrealistisch"

Die Zahlen steigen Niedersachsenweit wieder. Auf den Intensivstationen zeichnet sich dieser Trend jedoch nicht ab.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Region. Die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat am heutigen Sonntag wieder die Marke von 20 überschritten und liegt jetzt bei 20,4. Am gestrigen Samstag betrug der Wert noch 19,38. Niedersachsenweit ist der Wert von 17,9 (Samstag) auf 18,1 geklettert. Landesweiter Spitzenplatz bleibt Wolfsburg mit einer Inzidenz von 49 (44,2). Die Zahl der Erstimpfungen überschreitet 65 Prozent. Verschiedenen Medienberichten zufolge hält das Robert-Koch-Institut eine Herdenimmunität durch Impfungen jedoch inzwischen für unrealistisch.


Auch in Salzgitter, das vor Wolfsburg die niedersachsenweit höchsten Infektionszahlen binnen sieben Tagen hatte, zieht die Inzidenz nach einer Entspannung am gestrigen Samstag wieder an und beträgt nun 40,3 (32,6). Niedersachsenweit gibt es im Vergleich zum Vortag 176 neue gemeldete Infektionsfälle, was deutlich weniger ist als am Vortag. Dies hängt aber auch mit den verzögerten Meldungen am Wochenende zusammen. Todesfälle wurden, wie am Vortag, nicht gemeldet.

Ziel der Herdenimmunität "unrealistisch"


Die Impfquote überschreitet am heutigen Samstag 65 Prozent, was über 5,2 Millionen Personen entspricht, die mindestens eine Erstimpfung erhalten haben. Die Zahl der Zweitimpfungen liegt mit 4,3 Millionen etwa um 900.000 Personen darunter. Durch die deutlich ansteckendere Delta-Variante müsste die Impfquote in der Bevölkerung laut Robert-Koch-Institut höher als 85 Prozent liegen. Die Impfquote errechnet sich unter anderem aus dem R-Wert der bestimmt, wie viele Personen eine Infizierte Person durchschnittlich ansteckt. Bei infektiöseren Virusvarianten liegt der R-Wert natürlicherweise höher, was im Ergebnis eine höhere nötige Impfquote zur Herdenimmunität bedeutet. Das Robert-Koch-Institut hlt dieses Ziel einem Bericht des SWR zufolge für "unrealistisch". Doch auch eine niedrigere Impfquote kann schwere Verläufe zum großen Teil ganz verhindern und die Verbreitung eindämmen.

In vielen Städten und Kreisen Entspannung


In Braunschweig stiegt der Inzidenzwert zum heutigen Sonntag auf 19,2 (16,8). Salzgitter meldet ebenfalls einen Anstieg auf jetzt 40,3 (32,6). Wolfsburg befindet sich nun mit einer Inzidenz von glatt 49 (44,2) knapp unter der kritischen Marke von 50 für weitere Beschränkungen gemäß dem Niedersächsischen Stufenplan 2.0. In Gifhorn stieg der Inzidenzwert ebenfalls wieder leicht an und beträgt nun 15,3 (14,7), liegt damit aber noch unter dem Wert vom Freitag (17).

In Helmstedt entspannt sich die Corona-Lage derzeit wieder. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 14,2 (17,5). Im Landkreis Wolfenbüttel fallen die Zahlen ebenfalls, die Inzidenz liegt nun bei 7,5 (10,9) und damit wieder unter der Marke von 10. Goslar meldet ein moderates sinken auf 8,1 (8,8) und ist damit wieder auf dem Wert vom Freitag. Auch Peine unterschreitet mit einer Inzidenz von 9,6 (12,6) wieder die Marke von 10 Neuinfektionen.

Auslastung der Intensivstationen gleichbleibend niedrig


In der Zahl der Corona-Patienten, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigen, schlagen sich die steigenden Zahlen indes nicht nieder. Mit Ausnahme eines Anstiegs in der zweiten Julihälfte ist die Zahl der intensivpflichtigen Patienten seit Anfang Juli auf niedrigem Niveau. Stand 7. August sind 18 Patientinnen und Patienten in Niedersachsen in intensivmedizinischer Behandlung wegen einer COVID-Erkrankung. Der Spitzenwert lag im April bei 320. Stand 7. August befinden sich in Braunschweig zwei Personen auf der Intensivstation, beide werden beatmet. Auch in Salzgitter befindet sich ein Patient in intensivmedizinischer Behandlung, wird aber nicht beatmet.


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