Israelische Armee weist Rufe nach Deeskalation zurück

Arye Sharuz Shalicar, Pressesprecher der israelischen Armee (IDF), weist die Forderung, Israel solle nach dem Angriff des Irans deeskalieren, als absurd zurück.

von


Israelische Soldatinnen (Archiv)
Israelische Soldatinnen (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Tel Aviv. Arye Sharuz Shalicar, Pressesprecher der israelischen Armee (IDF), weist die Forderung, Israel solle nach dem Angriff des Irans deeskalieren, als absurd zurück. "Immer wenn Israel beschossen wird, hat der Westen Mitleid und greift unserer Armee unter die Arme", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit". Kaum sei der Angriff vorbei, werde gemahnt: "Israel soll stillhalten." Der Major fragt: "Dürfen wir Juden uns aus Sicht der Mahner überhaupt wehren?"


Shalicars Eltern stammen aus dem Iran, sein Vater diente in der iranischen Armee, bevor die Familie nach Deutschland floh. Shalicar ist in Berlin aufgewachsen, lebt aber seit 23 Jahren in Israel. Er schreibt: "Die größte Bedrohung für die Juden in der Vergangenheit war Deutschland. Die größte Bedrohung in der Gegenwart ist der Iran."

Die militärische Gefahr, die heute vom Iran ausgehe, sei vielschichtig: durch das Atomwaffenprogramm, die Raketenindustrie und die Drohnenproduktion. Dazu kämen Terrormilizen wie Hisbollah, Huthis, Hamas, Islamischer Dschihad und andere, die vom Iran finanziert, ausgerüstet und dirigiert würden. Dies sei eine Gefahr auch für arabische Länder.

Zur jüngsten Attacke auf Israel sagte Shalicar, die IDF seien gut vorbereitet gewesen: "Zusammen mit den USA, Frankreich, England und arabischen Partnern konnten wir 99 Prozent der Flugobjekte aus dem Iran neutralisieren: ballistische Raketen, Kamikazedrohnen und Marschflugkörper."

Er wünsche sich, so Shalicar, dass der Iran endlich als Hauptverursacher des Terrors in der Region gesehen werde. Und er kritisiert die Medien: "Seit sechs Monaten schießt die Hisbollah jeden Tag auf Israel - trotzdem gibt es deutsche Journalisten, die immer wieder schreiben, Israel halte den Konflikt mit der Hisbollah aufrecht."

Für Deutschland gelte: "Man bemitleidet gern die ermordeten Juden." Schwierig werde es aber, wenn der jüdische Staat sich wehrt. Zur Verteidigung gehöre auch der Angriff - damit täten sich viele Deutsche schwer. "Der deutsche Pazifismus wird zum Problem, wenn er leugnet, wie gefährdet Israel ist." Der Iran sage offen, dass er die Juden vernichten will. "Und er lässt seinen Worten Taten folgen."


mehr News aus der Region