Ist die Versorgung durch einen Kinderarzt gesichert?

von Magdalena Sydow


In ländlichen Gebieten kann es zu längeren Wartezeiten bei Kinderarztterminen kommen. Symbolfoto: pixabay
In ländlichen Gebieten kann es zu längeren Wartezeiten bei Kinderarztterminen kommen. Symbolfoto: pixabay | Foto: Pixabay

Region. Aktuell ist die Versorgung durch Kinderärzte in der Region noch gedeckt, doch in der Zukunft könnte sich das ändern.


In einigen Bundesländern ist die Zahl der Kinderärzte deutlich zu niedrig, sodass Eltern sehr lange auf einen Termin warten müssen oder erst gar keinen Arzt finden, der bereit ist Patienten aufzunehmen. regionalHeute.de hat nachgefragt, ob eine ähnliche Situation auch in der Region entstehen könnte. Die Berliner Woche berichtete über eine Mutter, die nach einer schweren Zwillingsgeburt lange keinen Arzt finden konnte, der die Nachversorgung ihrer Kinder übernehmen konnte.

Einteilung nach Bedarf


Detlef Haffke von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) erklärt, dass Ärzte immer für bestimmte Planungsbereiche verantwortlich seien. Der Versorgungsgrad richte sich hierbei nach der Einwohnerzahl einer Region: "Zur Berechnung liegt immer eine Verhältniszahl zugrunde. Ein Kinderarzt soll im Schnitt 2.405 Kinder versorgen." Wenn dies zutrifft, spricht die Kassenärtzliche Vereinigung von einem Versorgungsgrad der bei 100 Prozent liegt. "Ein Versorgungsgrad unter 100 Prozent zeigt, dass ein Bedarf vorliegt", so der Leiter der Kommunikationsabteilung.


Sobald der Wert einer Facharztgruppe über 110 Prozent erreiche, würde dieser für neue Zulassungen gesperrt. Ein Wert von unter 75 Prozent zeige eine Unterversorgung, "Dann muss die KVN handeln und einen neuen Arzt einsetzten", sagt Haffke.

Aktuelle Situation in der Region


Jeder Landkreis in Niedersachsen entspricht einem Planungsbereich - insgesamt 44 Stück. In diesen 44 Bereichen sind, so die KVN, aktuell insgesamt 498 Kinderärzte eingesetzt. "41 Planungsbereiche sind momentan für weitere Zulassungen gesperrt, das bedeutet, dass der Versorgungsgrad dort bei über 110 Prozent liegt", erklärt der Kommunikationsleiter. Er spricht von einer insgesamt guten Versorgung der Kinder und Jugendlichen in Niedersachsen.

Zukunft eher kritisch


Auch wenn die aktuelle Situation sehr positiv ist, könnte es in der Zukunft zu Engpässen und Problemen bei der Kinderarztversorgung kommen. Haffke erklärt: "Von den 498 Kinderärzten sind 252 über 50 Jahre alt, das heißt in den kommenden 15 bis 20 Jahren wird die Hälfte aller Kinderärzte in den Ruhestand gehen." Die KVN versucht hier entgegenzuwirken indem sie, laut des Leiters für Kommunikation, für den Arztberuf an sich werbe und auch die Niederlassung in eigenen Praxen fördere.

Tipps für Eltern


Eltern, die auf der Suche nach einem Kinderarzt sind, rät Haffke sich über die Arztauskunft Niedersachsen (www.arztauskunft-niedersachsen.de) über Kinder- und Jugendärzte in der Region zu informieren. In ländlichen Regionen sei es schwieriger einen Termin zu erhalten, Eltern sollten sich hier schon frühzeitig um Termine bemühen.


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