Italiener wollen Renzi als Kandidat für die Parlamentswahl

von Sandra Zecchino


Jeder Italiener in der Region konnte bei der Vorwahl den neuen Vorsitzenden der Partito Democratico mitbestimmen. Fotos: Sandra Zecchino
Jeder Italiener in der Region konnte bei der Vorwahl den neuen Vorsitzenden der Partito Democratico mitbestimmen. Fotos: Sandra Zecchino | Foto: Sandra Zecchino

Region. Am gestrigen Sonntag konnte jeder Italiener in der Region mitbestimmen, wer der nächste Vorsitzende der Partito Democratico (PD) werden sollte. Fast 200 nutzten diese Möglichkeit und stimmten mit großer Mehrheit für Matteo Renzi.


Das Wahlergebnis in Wolfsburg war eindeutig, der ehemalige italienische Ministerpräsident Matteo Renzi erhielt 77 Prozent der abgegebenen Stimmen. Damit spiegelte das Ergebnis in Wolfsburg die Gesamtstimmung wieder. Vorläufigen Ergebnissen zufolge gewann Renzi mit über 70 Prozent der Stimmen die Wahl und wird damit höchstwahrscheinlich der Kandidat für die italienische Parlamentswahl 2018.

 Franco Garippo:
Franco Garippo: "Eine besondere Form der Demokratie." Foto: Sandra Zecchino



Das besondere bei der Wahl war, dass nicht nur Parteimitglieder gewählt haben. Jeder Italiener konnte seine Stimme abgeben. Und diese Möglichkeit wurde auch genutzt. Zweidrittel der Wähler in Wolfsburg waren nach Aussage von Franco Garippo, Bundesvorsitzender der Partito Democratico in Deutschland, keine Parteimitglieder. "Ich freue mich, dass so viele auch Nicht-Parteimitglieder die Möglichkeit der Mitbestimmung genutzt haben. Schließlich handelt es sich bei dem Gewinner der Wahl um den wahrscheinlichen Kandidaten für die Parlamentswahl und da sollte jeder bereits im Vorfeld mitbestimmen können", erklärt Garippo. "Hier herrschte den ganzen Tag ein tolles Klima mit engagierten Diskussionen."

 Maria Franka Galizia:
Maria Franka Galizia: "Ich möchte teilhaben." Foto: Sandra Zecchino


"Italien liegt mir sehr am Herzen"


Maria Franka Galazia ist eine der Wählerinnen, die nicht der Partei angehören. "Ich habe lange in Italien gelebt und dort die Veränderungen aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung miterlebt", erzählt Galazia. "Wir machen gerade viele politische Revolutionen durch und ich möchte an den politischen Entscheidungen teilhaben."


Auch Gabriele Agostini nutzte die Chance zu wählen. Gerade 16 Jahre alt geworden, konnte er sich zum ersten Mal politisch beteiligen. "Ich habe viel über die Politik von Renzi gehört und liebe es, was er sagt", erzählt er seine Beweggründe. "Natürlich habe ich Renzi gewählt und da ich jetzt alt genug bin, bin ich auch heute in die Partei eingetreten", so Agostini weiter.

 Luigi Cavallo:
Luigi Cavallo: "Es ist wichtig, dass so viele mitgemacht haben." Foto: Sandra Zecchino


"Ein Zeichen, wie verbunden wir mit Italien sind"


"Ich finde es toll, dass ich mich als Italiener im Ausland beteiligen kann", freut sich Luigi Cavallo, Vorsitzender des COM.IT.ES Wolfsburg. Das COM.IT.ES ist ein gewähltes Organ, welches die Interessen der Italiener gegenüber den konsularischen Behörden vertritt. Für Cavallo ist die Wahl eine Möglichkeit ein Zeichen in die Partei zu geben und so die Richtung mitzubestimmen. "Es ist wichtig, dass so viel mitgemacht haben", Cavallo weiter. "Das zeigt, wie verbunden wir mit Italien sind."