Italienische Lebensfreude in Braunschweig: Harald L. Bremer

von Andreas Molau




[wowslider id="20"] Italienische Lebensfreude gibt es auch in Braunschweig: Im Haus der italienischen Weine, Harald L. Bremer. Schneematsch und feuchte Kälte. Querum zeigt sich nicht von der einladendsten Seite. Wenn man von der Querumer Straße aus, von der Berliner Straße aus kommend, links in eine Privatstraße fährt, reibt man sich nach wenigen hundert Metern verwundert die Augen. Freundliche, warme Farben leuchten aus dem Grau. Toskanische Grüße am tristen Wintertag. Harald L. Bremer, Weinimport, steht über einer kleinen Fensterfront. Ich bin verabredet mit Brigitta Jünke-Bremer. Sie ist im Weinhaus Bremer für die PR zuständig. Und nicht nur dafür, wie das Gespräch zeigt. Was motiviert jemanden eigentlich in so einem Betrieb noch Neues auszuprobieren, sich weiterzuentwickeln, meine erste Frage. Denn die Geschichte des Hauses italienischer Qualitätsweine ist mehr als bemerkenswert. Harald L. Bremer lässt auf seiner Homepage 30 Jahre Firmenhistorie Revue passieren. Da ist der Wunsch, Mitte der 70er Jahre, den eigenen Wein zu bereiten, ein Weinberg und viel Experimentierfreude. Die Renaissance des italienischen Weins Es war die Zeit, als man zu Spottpreisen Zwei-Liter-Korbflaschen Chianti über den Ladentisch reichte. Am Ende weniger um das Gebräu zu trinken, als das


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Brigitta Jünke-Bremer[/image] Gebinde später für die Kellerbar mit Tropfkerzen zu bestücken. Harald L. Bremer glaubte an den italienischen Wein und versuchte deutsche Weinliebhaber von Qualität und Nuancenreichtum der Italiener zu überzeugen. Weine aus der Toskana wurden zum Schlager. Die Sehnsucht nach dem „Land, wo die Zitronen blühn“ war schon wach, als Geheimrat Goethe über die Alpen pilgerte. Und die Faszination hat sich bis heute erhalten. Aus dem Traum vom eigenen Wein wurde ein Weinkontor. Aus dem Diplom-Ingenieur der Hochfrequenztechnik ein international anerkannten Kenner des italienischen Weins. Kann man mehr erreichen? Wer mit Brigitta Jünke-Bremer über die Arbeit spricht, ahnt schnell: Hier gibt es kein Stillstand. „Kann es einen schöneren Beruf geben, als mit so kreativen Menschen zu arbeiten?“, fragt sie. Und eine Antwort ist nicht nötig: Motivation sei kaum nötig. Denn das Produkt Wein sei so lebendig wie die Menschen, die ihn zubereiteten. Neue Trends, neue Weine Es gebe immer wieder neue Trends, Entwicklungen, Bedürfnisse. Die könne man nur erfahren, wenn man vor Ort sei und die Produkte aufspüre. Die fetten Jahre für den italienischen Wein mit Rekordumsätzen ohne viel Aufwand seien vorbei, berichtet Jünke-Bremer. Dafür gebe es aber immer wieder einen unglaublichen Erfindungsreichtum bei den italienischen Winzern. Ein aktueller Trend sei der Weg zurück zu alten, unverfälschten Sorten und Produktionsmethoden. Tradition und Fortschritt schließen sich nicht aus. Ein Streifzug durch das Ladengeschäft lässt Urlaubsgefühle aufkommen. Das ist die Atmosphäre einer italienischen Cantine, in der einfach jeder Wein seine Geschichte hat. Dazu gibt es feine Spezialitäten für den Gaumen. „Wir kennen die Produzenten, wissen, wo und wie die ihre qualitativ hochwertigen Waren herstellen“, erklärt Jünke-Bremer. Und das schmeckt man beim Verkosten der Spezialitäten. Der Löwenanteil des Umsatzes wird bei Bremer über den Internethandel gemacht. Im Braunschweiger Raum haben wir den Vorzug, die Schätze gleich in die Hand nehmen oder kosten zu können. Neue Dinge gebe es genug. Und von dem Spürsinn der Familie Bremer profitieren Weinliebhaber und Gourmets in ganz Deutschland. Wer von der Querumer Straße aus, von der Berliner Straße aus kommend, links in eine Privatstraße fährt, kann ein Stück Italien mitten Querum entdecken. Wer sich nicht auskennt, der kann sich auf eine kulinarische Fremdenführung freuen. Italienische Lebensfreude ist garantiert.