Italienischer Sartori Käse aus den USA

von Andreas Molau




Bei Röber gibt es einen italienischen Käse aus den USA im Angebot. Kulinarisch38 hat probiert und ist der Geschichte vom Sartori Käse nachgegangen.


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„Der Käse hat eine weite Reise hinter sich.“ Susanne Röder trägt ein kleines Schiefer-Brettchen die Stufen des Geburtshauses von Johann Wallbaum, am Kornmarkt 6, hinauf. Heute ist dort im Erdgeschoss der Röber-Gourmetmarkt zu Hause. Susanne Röder leitet den Traditionsbetrieb und ist immer auf der Suche nach neuen Spezialitäten. Eine davon hat sie auf dem Schiefer-Brettchen dekoriert. Zwei Käsesorten, die tatsächlich von weit her kommen. Das merkt man am Namen nicht sofort. Die Käserei Sartori klingt italienisch. Und so falsch liegt man da nicht. Aber eben auch nicht ganz richtig.

Paolo Sartori: Von Italien in die USA

Die Geschichte dieser Käse-Manufaktur in Plymouth – nicht das in England, sondern in Wisconsin – beginnt vor gut siebzig Jahren in der Provinz Vicenza in Venetien. Es ist die Zeit, als Europäer Flüchtlinge waren und aus dem Elend ihrer Dörfer in die Ferne flohen. Paolo Sartori verschlug es in die Neue Welt. Seine Heimat hatte er verloren – die Erfahrungen und seine Identität nahm er mit. Sartori gründete eine Käserei und stellte echten italienischen Käse, mitten in den USA her. Und das ziemlich erfolgreich. 1942 erhält er ein US-Patent auf eine besondere Käse-Quark-Maschine. Italien vergisst der Geschäftsmann trotzdem nicht. Nach 1945 bedenkt er seine Heimatgemeinde mit großzügigen Spenden. Der Krieg hat tiefe Wunden geschlagen und die Menschen leben wieder in Not und Elend. Sartori-Cheese wächst, blüht und gedeiht. Der Sohn übernimmt den Betrieb, und 1970 wird der erste Käse aus den USA nach Italien exportiert. Da sage einer, Geschichte wäre nicht versöhnlich. Inzwischen läuft er in dritter Generation. Sartori Käse genießt Weltruhm und räumt regelmäßig internationale Preise ab.

Espresso und Himbeerbier zum Käse

Nun liegen zwei Sorten auf dem Schiefer-Brettchen und warten auf eine Verkostung: Ein Espressokäse sowie einer, der mit Himbeerbier veredelt wurde. Was für deutsche Ohren exotisch klingt, ist für unsere belgischen Nachbarn selbstverständlich. Bei denen gibt es alle möglichen Obstsorten, die in den Gerstensaft eingebraut werden. Beide Käsesorten sind zwölf Monate gereift und aus Kuhmilch hergestellt. Der Espressokäse ist pikant, erinnert an Parmesankäse. Der bittere Charakter der Espressobohnen dominiert nicht, sondern ergibt eine ganz feine Note von Röstaromen. Diese Spezialität kann man sich gut als Käsehäppchen mit einem Wein vorstellen. Ein knuspriges Baguette passt ebenfalls. Zum Käse, der in seinen zwölf Monaten mit Himbeerbier bestrichen wurde, passt dagegen Pumpernickel. Die leichte Süße vom Käse ist dann aufgenommen und der kräftigere Geschmack der westfälischen Brotsorte harmoniert bestens zur fruchtigen Note des Käses. Beide Sorten sind eine echte Bereicherung und etwas Neues dazu. Dieser Käse hat tatsächlich eine weite Reise hinter sich – zeitlich und geografisch. Genießer kennen keine Grenzen, und dass er den Weg nach Europa zurückfindet, auch an den Kornmarkt 6, ist ein schöner Gedanke – neben dem Umstand, dass er einfach nur lecker schmeckt. Röber-Gourmetmarkt Kornmarkt 6 Wolfenbüttel 05331-1241


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