Johanniter-Rettungswache lernt am Simulator Leben zu retten


Die Johanniter-Mitarbeiter Alexander Dreßler (links) und Harald Gottschalk testen den „SimMan ALS“ in der Rettungswache in Braunschweig. Foto: Johanniter Braunschweig
Die Johanniter-Mitarbeiter Alexander Dreßler (links) und Harald Gottschalk testen den „SimMan ALS“ in der Rettungswache in Braunschweig. Foto: Johanniter Braunschweig

Braunschweig. Er ist 1,80 Meter groß, 36 Kilogramm schwer, hat Schuhgröße 42/43, trägt Kleidergröße L und ist heiß begehrt – zumindest in der Rettungswache des Johanniter- Ortsverbands Braunschweig. Denn der „SimMan ALS“ ist einer der modernsten Patienten- Simulatoren, die es auf dem Markt gibt. Dies teilen die Johanniter Braunschweig mit.


Die Braunschweiger seien die ersten im Regionalverband Harz-Heide, die in den Genuss kommen würden, mit der fortschrittlichen Technik zu lernen. „Die Simulation wird realistischer, unsere Auszubildenden müssen die Situationen viel selbstständiger bewältigen“, erklärt Notfallsanitäter und Praxisanleiter Alexander Dreßler. Der „SimMan“ kann nämlich vieles: unterschiedliche Atemgeräusche - von Röcheln bis Pfeifen – erklingen lassen, den Brustkorb heben und senken, man kann ihn ans EKG anschließen, Ultraschall vornehmen oder defibrillieren. Und wo bisher die Übungspuppen in ihre jeweiligen Positionen gebracht werden mussten oder Situationen zunächst verbal erklärt wurden, geschieht beim „SimMan“ vieles ganz automatisch.

All das, was Notfallsanitäter tagtäglich bei ihrer Arbeit leisten müssen, könne an dem Mann aus Plastik gelernt werden. Dank täuschend echter verbaler Äußerungen und einer lebensechten Anatomie. So sitze am Ende bei den Fachkräften jeder Handgriff, und das könne im Ernstfall Leben retten. Wie so oft im Leben komme es auch bei dem modernen Simulator auf die inneren Werte an. Die seien nämlich vorzüglich. Im Bauch (und in der Haut) des „SimMan“ stecke modernste Simulationssoftware und ein dazu gehöriges Steuerungstool ermögliche die Speicherung von Trainingseinheiten. Die Puppe des bekannten norwegischen Herstellers Laerdal Medical werde in Handarbeit hergestellt und habe einen stolzen Preis. Rund 34.000 Euro kostet ein Exemplar. Eine Investition, die sich lohnen würde. Die 33 Mitarbeiter und acht Auszubildenden der Rettungswache in Braunschweig seien bestmöglich auf die Herausforderungen ihres beruflichen Alltags vorbereitet.