Braunschweig. Unter anderem mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, der Linken, der BIBS, der FDP und P² hat der Rat der Stadt Braunschweig heute ohne Gegenstimmen einen Antrag zum Thema „SchülerInnenfahrkarten" verabschiedet.
Dieser sieht vor, dass zum Schuljahr 2019/2020 deutlich kostengünstigere SchülerInnenmonatsfahrkarten eingeführt werden. Diese sollen alle erwerben können, die einen Hauptwohnsitz im Geltungsbereich sowie einen gültigen SchülerInnenausweis besitzen oder einen Freiwilligendienst leisten. Laut Ratsbeschluss sollen die Fahrkarten nach Möglichkeit regional gelten und nicht mehr als 15-20 Euro für das Stadtgebiet kosten. Für den Fall, dass sich im Laufe des kommenden Frühjahrs abzeichnet, dass eine regionale Lösung nicht zustande kommt, soll in 2019 ein SchülerInnenticket eingeführt werden, das zunächst ausschließlich im Stadtgebiet Braunschweig gilt.
Der Jugendring und der StadtschülerInnenrat Braunschweig begrüßen diesen Beschluss ausdrücklich, da er einen großen Schritt in die richtige Richtung darstellt: „Deutlich vergünstigte SchülerInnenmonatsfahrkarten für 15 oder 20 Euro sind ein großer Fortschritt zum Status quo, über den wir uns sehr freuen. Wir möchten uns daher ganz herzlich bei allen Ratsfraktionen bedanken, die diesen Beschluss auf den Weg gebracht und uns aufrichtig unterstützt haben", sagt Ahmed Naffouti vom StadtschülerInnenrat Braunschweig.
„Auch wenn wir uns gewünscht hätten, dass ein entsprechender Ratsbeschluss schon eher zustande gekommen wäre, sind wir sehr froh, dass es nun geklappt hat. Es zeigt, dass Beteiligung junger Menschen an politischen Entscheidungsprozessen in Braunschweig funktionieren kann und sich Engagement lohnt", sagt Kai Fricke vom Jugendring Braunschweig.
Aufgekommen war die Forderung nach kostenlosen bzw. kostengünstigeren Fahrkarten für alle Braunschweiger SchülerInnen bereits bei der ersten Braunschweiger Jugendkonferenz 2011, die die Jugendförderung der Stadt gemeinsam mit dem Büro für Migrationsfragen, dem Jugendmigrationsdienst Caritas, dem Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt, dem Kulturverein Gökkuşağı und dem Jugendring Braunschweig organisiert hatte.
Nachdem die Forderung bei der zweiten Jugendkonferenz im Jahr 2013 von den Jugendlichen erneut gestellt wurde, richtete der Jugendhilfeausschuss auf Initiative seiner Vorsitzenden, Elke Flake, eine Arbeitsgruppe ein, in der neben vielen weiteren Akteuren VertreterInnen sämtlicher Fraktionen gemeinsam mit den SchülerInnen konstruktiv alternative Fahrkartenmodelle erörterten. Die Ergebnisse wurden später dem Ausschuss vorgestellt und bildeten den Grundstein für den weiteren Beteiligungsprozess.
„Unser Dank gilt daher auch dem Jugendhilfeausschuss und den Organisatoren der Jugendkonferenz, die Beteiligung junger Menschen ernst genommen und uns unterstützt haben", sagt Jan Philip Fahrbach vom StadtschülerInnenrat Braunschweig.
„Den mit Abstand wichtigsten Beitrag haben ohne Zweifel aber Generationen von SchülerInnen geleistet, die seit 2011 nicht locker gelassen und sich gemeinsam mit dem StadtschülerInnenrat immer wieder für kostenlose bzw. kostengünstigere Fahrkarten stark gemacht haben. Die Braunschweiger SchülerInnenschaft kann stolz auf sich und das Erreichte sein", sagt Ina Breitfelder vom Jugendring Braunschweig.
„Als nächstes wird es darauf ankommen, dass die notwendigen Mittel in den städtischen Haushalt eingestellt werden, um den Ratsbeschluss auch umsetzten zu können. Dies darf aber nicht zulasten anderer Haushaltstitel und Kürzungen in anderen Bereichen geschehen", stellt Hendrik Hübner vom StadtschülerInnenrat klar.
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