Berlin. Die Vorsitzende des Verbandes "Die jungen Unternehmer" drängt auf mehr Unternehmergeist in Deutschland."Gründer bringen Schwung in jede Volkswirtschaft: Sie sind ein zentraler Antrieb unserer Wirtschaftskraft und leisten einen wesentlichen Beitrag für unsere wirtschaftliche Entwicklung", sagte Sarna Röser der Mediengruppe Bayern (Donnerstagausgaben). "Sie sind eine Art Lebensversicherung unserer Wirtschaft."
Dass in Deutschland zu wenig gegründet werde, hält die Jungunternehmerin für "verheerend". Sie forderte: "Wir müssen den Gründergeist stärken und damit unser Land zukunftsfähig machen können." Es müsse Spaß machen dürfen, Unternehmer zu sein, so Sarna. "Es kann nicht sein, dass es in Deutschland bis zu neun Anlaufstellen braucht, um ein Unternehmen zu gründen. Während man zum Beispiel in Neuseeland in nur vier Stunden ein Unternehmen gründen kann, braucht man in Deutschland ganze acht Tage." Ein "effektiver Bürokratieabbau" wirke für alle Unternehmen "wie ein kleines Konjunkturpaket zum Nulltarif". Die staatliche Aufgabe sollte nach Ansicht Rösers weniger in Markteingriffen liegen als vielmehr in der Schaffung eines günstigen Umfelds. Ihr schwebt ein "tragfähiges Ökosystem aus Start-ups, Risikokapitalgebern, Business Angels und dem Mittelstand" vor. Als grundlegende Maßnahmen für eine bessere Kapitalversorgung nennt Röser "eine Stärkung der Anlegerkultur und der Mitarbeiterbeteiligung, ein Ende der steuerlichen Diskriminierung von Eigenkapital, bessere Chancen für Start-ups bei öffentlichen Ausschreibungen sowie die Förderung universitärer Ausgründungen". Auch in den Schulen müsse man ansetzen, um mehr Lust an der Selbstständigkeit zu wecken. "Schülern muss mehr Wissen über unsere Marktwirtschaft und das Unternehmertum vermittelt werden." Das Berufsbild des Unternehmers fehle in den Klassenzimmern noch komplett, beklagte Röser. "Die Selbstständigkeit muss die Regel, nicht die Ausnahme werden."
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