Region. Normalerweise spaltet der Braunschweiger Schoduvel erst Anfang Februar die Gemüter mit der Frage, ob man besser mitfeiert oder nicht. Doch dieses Jahr scheint es anders, die Karnevalsaison hat noch nicht einmal begonnen und schon streitet die Region über den Antrag der P2 Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig, dem Karneval einen Großteil der Gelder zu streichen.
Nachdem regionalHeute.de am gestrigen Donnerstag über den Vorstoß der Kommunalpolitiker berichtete, brach im Internet eine kontroverse Diskussion aus. "Ein Teil der herrschenden Klasse will die 'Anprangerung der herrschenden Klasse' nicht weiter unterstützen", verkündete der Leser Ernst D. seine Meinung zu dem Antrag und Jörn H. fragte direkt nach, ob die Antragssteller in einer Parallelwelt gefangen seien. Besonders schlimm wäre eine Streichung für die Kinder, gibt Manuel L. zu bedenken, denn gerade für sie sei der Schoduvel ein besonderes Erlebnis.
Ein Grund zum Trinken
Doch nicht nur Kritik schallt den jungen Politikern der P2-Fraktion entgegen. "Gott sei Dank. Aufgesetzte Fröhlichkeit ist nervig!! Zudem sind der Sicherheitsaufwand und die damit verbundenen Kosten enorm", freut sich Dirk A. über den Vorstoß und auch Peter S. gibt ihnen Recht: "Karneval war ursprünglich von Rheinländern gedacht, um sich über die (preußischen) Herrschenden aus Politik, Verwaltung, Kirche und Wirtschaft lustig zu machen. Wenn jetzt Uli Markurth und die ranghohen Personen aus Politik und Wirtschaft selbst mitfahren wird der Karneval ad absurdum geführt." Er geht bei seiner Kritik noch einen Schritt weiter und stellt die These auf, dass der eigentliche Grund mittlerweile unwichtig geworden sei, da es nur darum ginge, eineMöglichkeit zum Trinken zu finden: "Hauptsache das Wolters schmeckt und Unternehmen oder Politiker können den Karneval für ihre Werbeshow nutzen."
Alles nur ein PR-Gag?
"Ein gut gemachter Marketingcoup", so bringt Felix W. seine Meinung über den Antrag auf den Punkt. "Einfach irgendeinen Scheiß verlangen und schon reden alle darüber. Und manche sogar über steuerfinanziertes Bonbonwerfen. Schön gemacht." Und Carsten G. wirft die Frage auf, ob das Ganze ein zu früh veröffentlichter Aprilscherz sei.
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