Katzen-Besitzer aufgepasst: Land plant Kastrations-Pflicht

Fellnasen mit Freigang müssen dann auch registriert werden. Eine landesweite Regelung soll den derzeitigen Flickenteppich beenden.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Niedersachsen. Für Katzenbesitzer könnte sich in naher Zukunft etwas Entscheidendes ändern - zumindest für diejenigen, die ihre Samtpfoten nicht nur als Stubentiger halten, sondern ihnen auch Freigang gewähren. In Niedersachsen soll eine landesweite Pflicht zur Kastration und Registrierung von Katzen eingeführt werden. Das teilt das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf Anfrage mit.



Konkret bedeutet das: So genannte Freigängerkatzen – also Katzen, die sich auch draußen aufhalten – und freilebende Katzen, etwa auf Bauernhöfen, müssen in Niedersachsen dann flächendeckend gekennzeichnet, registriert und kastriert werden. Dabei betrifft die Kastration nicht nur männliche Tiere. Bei Katern werden die Hoden, bei Kätzinnen die Eierstöcke entfernt. Es solle aber unkomplizierte Ausnahmemöglichkeiten geben, für den Fall, dass jemand möchte, dass seine Katze Junge bekommen soll und die Versorgung gewährleistet sei.

Abschuss soll untersagt werden


"Derzeit wird geprüft, welche rechtlich zulässigen Möglichkeiten zur Einführung einer landesweiten Kastrations- und Registrierungspflicht von Katzen bestehen", teilt eine Sprecherin des Ministeriums mit. Die Einführung einer solchen landesweiten Pflicht zur Kastration und Registrierung von Katzen solle nicht nur Tierleid durch unkontrollierte Vermehrung von Streunerkatzen auf Seiten der Katzen vermeiden, sondern beispielsweise auch dem Schutz von Wildtieren wie Bodenbrütern dienen. Im Gegenzug soll dann der Abschuss von Katzen in Feld und Flur untersagt werden, heißt es aus Hannover.

Die unkontrollierte Vermehrung von Streunerkatzen stelle ein großes Problem dar. Daher seien in Gemeinden mit vielen Streunerkatzen Katzenschutzverordnungen bereits heute ein wichtiges Werkzeug, um eine weitere Vermehrung zu verhindern. In Niedersachsen gebe es derzeit 169 Verordnungen zum Schutz der Katzen, die in 477 Städten und Gemeinden gültig seien. Mit einer landesweit einheitlichen Verordnung möchte die Landesregierung den Flickenteppich der unterschiedlichen Vorgaben vereinheitlichen.

"Verwahrloste Katzenbabys füllen die Tierheime"


Für die Kastration sollen die zur Verfügung stehenden Fördermittel verstetigt werden, kündigt das Ministerium an. Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Viele Kommunen setzen bereits auf örtliche Kastrationsverordnungen. Wir wollen aber eine einheitliche Regelung in Niedersachsen, denn die Streunerproblematik ist überall vergleichbar, und landauf landab füllen verwahrloste Katzenbabys die Tierheime. Mit einer solchen landesweiten Regelung kann viel Leid und Elend der unversorgten Katzen verhindert werden."


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