Doha. US-Außenminister Antony Blinken hat seine Nahost-Reise beendet, ohne einen Durchbruch in den Verhandlungen um ein mögliches Waffenstillstandsabkommen für Gaza und Befreiung der Geiseln erreicht zu haben.
Kurz vor seinem Abflug aus Doha rief Blinken die Beteiligten auf, eine Einigung "jetzt über die Ziellinie" zu bringen. Offensichtlich sollten die Verhandlungen, die unter Vermittlung von Katar und Ägypten stattfanden, also weitergehen. Doch danach sah es nicht aus: Das US-Magazin Politico berichtete am Mittwoch, der geplante Deal stehe kurz vor dem Scheitern und berief sich dabei auf zwei US-amerikanische und zwei israelische Regierungsvertreter.
Zuvor hatte Blinken in Doha gesagt, dass sich Israel mit dem Abzug der israelischen Streitkräfte aus Gaza einverstanden erklärt habe. "Die Vereinbarung ist sehr klar, was den Zeitplan und die Orte des Abzugs der israelischen Streitkräfte aus Gaza betrifft, und Israel hat dem zugestimmt", sagte Blinken.
Israels Premier Netanjahu hatte aber gegenüber Familienangehörigen der verschleppten Geiseln und getöteten Opfer des Überfalls vom 7. Oktober gesagt, dass zumindest zwei Korridore in Gaza aus strategischen Gründen unbedingt von der israelischen Armee gehalten werden sollten. Die Hamas wiederum hatte als Bedingung für ein Waffenstillstandsabkommen den vollständigen Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen gefordert.
Die Palästinenser beklagten unterdessen, dass seit Beginn des israelischen Gegenschlags die Zahl der dadurch Getöteten mittlerweile auf über 40.100 gestiegen ist. Israel reagiert mit seinen Attacken auf den Überfall der Hamas vom 7. Oktober, als an einem Tag über 1.100 Menschen getötet und über 200 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.
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