Keine Chance für Datendiebe: TÜV NORD zeigt wie

Die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen bringt nicht nur Komfort, sondern auch Risiken mit sich. Sobald ein Smartphone mit dem Infotainmentsystem eines Autos gekoppelt wird, fließen persönliche Daten.

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Symbolfoto | Foto: Anke Donner

Region. Moderne Fahrzeuge speichern heute weit mehr als nur Navigationsziele: Von Kreditkartendaten über Bewegungsprofile bis hin zu Codes für Garagentore. Diese sensiblen Informationen können bei einem Fahrzeugwechsel – sei es durch Verkauf, Leasing oder Mietwagenrückgabe – ungesichert im Kfz verbleiben. Das birgt erhebliche Risiken wie Datenlecks oder Missbrauch durch Dritte. TÜV NORD informiert über die Risiken und gibt Tipps, wie sich Daten löschen lassen.



Die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen bringt nicht nur Komfort, sondern auch Risiken mit sich. Sobald ein Smartphone mit dem Infotainmentsystem eines Autos gekoppelt wird, fließen persönliche Daten. Christoph Elmerhaus, Produktexperte bei TÜV NORD, sagt: „Die meisten Menschen wissen gar nicht, welche Informationen ihr Auto speichert – und wie leicht diese in die falschen Hände geraten können. Wir haben Fälle erlebt, in denen die Profile früherer Fahrerinnen oder Fahrer erschreckend genaue Details enthielten: Wohnadressen, Einkaufs- sowie Freizeitverhalten und sogar Zugangscodes zu privaten Grundstücken. Das ist für Betrügerinnen und Betrüger ein Einfallstor.“

Daten werden nur oberflächlich gelöscht


Das Problem: Kommt es zu einem Fahrzeugwechsel, werden persönliche Informationen meist nur oberflächlich gelöscht. Marc Winkler, Leiter der TÜV NORD Station Wolfenbüttel- Halchter, erläutert die Herausforderungen beim Datenschutz in modernen Fahrzeugen.
Oberflächliche Datenlöschung reicht nicht aus.


Viele Fahrende würden sich in falscher Sicherheit wiegen, wenn sie vor dem Verkauf oder der Rückgabe eines Kfz lediglich ihr Profil entfernen. Was wie eine gründliche Datenlöschung erscheint, erweise sich oft als unzureichend. „Ein einfacher Klick auf ‚Profil löschen‘ entfernt nur die sichtbare Ebene, aber nicht die Daten, die tief in den Steuergeräten oder Infotainmentsystemen des Fahrzeugs gespeichert sind“, erklärt Winkler.

Auch der Handel und Dienstleistungsunternehmen stehen beim Fahrzeugwechsel vor der Herausforderung, persönliche Angaben gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollständig zu löschen. Die DSGVO verpflichtet sie, alle personenbezogenen
Informationen zu entfernen – was durch die unterschiedlichen Systeme und Schnittstellen der Hersteller erschwert wird. Ohne fundiertes Fachwissen oder spezialisierte Werkzeuge bleibe die Datenbereinigung oft unvollständig – häufig ohne, dass es bemerkt wird. „Was bei einem Modell funktioniert, kann beim nächsten völlig anders aussehen“, erklärt der Stationsleiter.

Das Resultat: Unzureichend gelöschte Angaben verbleiben im System und können von Dritten ausgelesen und missbraucht werden. Gerade auf dem Leasing- und Mietwagenmarkt, wo Fahrzeuge regelmäßig wechseln, erhöhe dies das Haftungsrisiko signifikant. „Wenn sensible Informationen wie Kreditkartendaten oder Bewegungsprofile ungesichert im Kfz verbleiben, drohen Unternehmen empfindliche Bußgelder“, warnt Marc Winkler. Für Händler und Dienstleister kann das nicht nur finanziell, sondern auch in Bezug auf das Vertrauen der Kundschaft teuer werden.

Datenschutz mit TÜV NORD-Zertifikat – einfach, schnell, sicher


TÜV NORD bietet mit der Datenbereinigung eine wegweisende Lösung für den Schutz sensibler Informationen in vernetzten Fahrzeugen. „Guardian wird einfach über die OBD- Schnittstelle mit dem Fahrzeug verbunden. Innerhalb weniger Minuten identifiziert das System gespeicherte persönliche Daten und löscht sie gezielt – ohne dass komplexe Technikkenntnisse notwendig sind“, erklärt Winkler.

Die Datenbereinigung umfasst


• Löschung sensibler Angaben: Dazu zählen Kontaktlisten, Navigationsziele, Zahlungsinformationen und gekoppelte Geräte.
• Zertifikat für die Datenbereinigung: Dieses bestätigt die vollständige Entfernung und schützt vor rechtlichen Konsequenzen.
• Effiziente Umsetzung: Der gesamte Prozess ist in wenigen Minuten abgeschlossen.


„Die Datenbereinigung ist eine praktische Möglichkeit, sensible Informationen zuverlässig aus Fahrzeugen zu entfernen“, erklärt der TÜV-Experte und ergänzt: „Es ist ratsam, bei Händlerinnen und Händlern oder in Werkstätten gezielt nach diesem Service zu fragen, um sicherzugehen, dass keine personenbezogenen Daten im Fahrzeug verbleiben.

Schutz vor Manipulation und Fehlerspeicheranalyse


Neben der Datenbereinigung bietet Guardian einen weiteren Vorteil: Das System liest Fahrzeugidentifikationsnummer und Kilometerstand aus den relevanten Steuergeräten aus. Diese Angaben werden mit der am Fahrzeug angebrachten FIN und der angezeigten Laufleistung abgeglichen – eine sogenannte Plausibilitätsprüfung, die dabei hilft, Manipulationsversuche frühzeitig zu erkennen. Eine ergänzende Analyse des Fehlerspeichers ermöglicht darüber hinaus eine fundierte technische Bewertung des Fahrzeugs.

Wettbewerbsvorteil für Handel und Vermietung


Gerade auf dem Leasing- und Mietwagenmarkt, wo Fahrzeuge regelmäßig wechseln, ermöglicht Guardian Unternehmen, nicht nur das Thema Datenschutz umzusetzen, sondern den gesamten Fahrzeugzustand transparent zu dokumentieren – ein klarer Vorteil im Kundenkontakt. „Das Zertifikat belegt gegenüber Kundinnen und Kunden, dass Datensicherheit eine zentrale Rolle spielt – ein wichtiges Signal für Vertrauen und Professionalität“, erklärt der Stationsleiter. Abschließend betont Winkler: „Unser Ziel ist es, den Datenschutz im Straßenverkehr nachhaltig zu stärken – für Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen.“

Hinweis: Der Guardian befindet sich derzeit in der Einführungsphase. Der Service wird daher ausschließlich nach vorheriger Terminvereinbarung angeboten. Wir empfehlen eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit der TÜV NORD Station Wolfenbüttel-Halchter.

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