Keine Geschenke: Streik legt Weihnachtsgeschäft lahm

Die Verdi kündigte an, dass sich Beschäftigte des Handels nun wehren wollen. Das sollen die Arbeitgeber pünktlich zum Weihnachtsgeschäft zu spüren bekommen.

Verdi ruft den Handel zum Streik auf. (Symbolfoto)
Verdi ruft den Handel zum Streik auf. (Symbolfoto) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Braunschweig. Ganz nach dem Motto "Geschenke bringt der Weihnachtsmann, Tarifverträge werden erkämpft" kündigt der Handel pünktlich zum Weihnachtsgeschäft massive Streiks an. Dazu aufgerufen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi). Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor.



Das Weihnachtsfest stehe vor der Tür und so auch ab dem 1. Dezember die Beschäftigten im Handel in der Region. Die Streikaktivitäten zum Feiertagsgeschäft beginnen am kommenden Samstag, direkt vor dem ersten Advent und sollen sich durch den gesamten Dezember ziehen, so kündigt Verdi an.

Seit sieben Monaten würde es in den Entgeltverhandlungen in der Tarifrunde des Handels in ganz Deutschland keine Einigung mit den Arbeitgeberverbänden geben. So ergreife man nun entsprechende Maßnahmen seitens der Beschäftigten.

Großer Demozug in Braunschweig


Zum Auftakt soll es am 2. Dezember bereits einen Demozug durch die Braunschweiger Innenstadt geben, welcher um 13 Uhr mit einer Auftaktkundgebung vor dem Schloss startet und einmal durch die Innenstadt ziehen wird. Den Passanten soll dann noch einmal nähergebracht werden, welche Forderungen Verdi seit Monaten an die Arbeitgeber richtet.

Politische Unterstützung gibt es unter anderem von Christos Pantazis (MdB), Karoline Otte (MdB) und Victor Perli (MdB) - sie haben angekündigt, an der Kundgebung teilnehmen zu wollen.

Gerechter Ausgleich gefordert


"Während sich die Unternehmen besonders zur Weihnachtszeit medienwirksam als familienfreundlich und sozial darstellen, sind sie noch immer nicht bereit, den Beschäftigten Gehaltserhöhungen zuzugestehen, die ansatzweise den finanziellen Schaden auffangen, den die Inflation und weitere Krisen angerichtet haben", hießt es in der Presseerklärung der Verdi.

„Für uns ist es wichtig, dass wir uns in der Adventszeit Gehör verschaffen. Die Arbeitgeber wollen seit Monaten nicht verstehen, worum es uns geht. Jetzt haben sie erneut die Chance genau hinzuhören. Vielleicht wird ihnen jetzt verständlich, dass wir einfach nur keine Existenzängste mehr haben wollen und wieder ohne Sorgen am Ende des Monats auf Konto schauen möchten,“ sagt dazu Marc Jäger, Gewerkschaftssekretär für Verdi im Handel.

„Eigentlich kann man nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn man dies Verweigerungshaltung der Arbeitgeber sieht. Da argumentieren milliardenschwere Unternehmen, als wären sie der arme kleine Tante-Emma-Laden von nebenan. Dass der Erfolg dabei vor allem auf der Arbeit der Beschäftigten basiert, scheint man schon lange nicht mehr zu verstehen. Deswegen haben sie nun ihre Bescherung“, so Jäger weiter.


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