Kinderärzte kritisieren Gesundschreibungen

Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) kritisiert die von vielen Kitas verlangten Gesundschreibungen für Kinder nach einer Erkrankung.

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Behandlungszimmer beim Arzt (Archiv)
Behandlungszimmer beim Arzt (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) kritisiert die von vielen Kitas verlangten Gesundschreibungen für Kinder nach einer Erkrankung. "Gesundschreibungen führen dazu, dass unsere übervollen Praxen mit unnötiger Arbeit belastet sind, und das bei immer weniger werdenden Ressourcen", sagte Verbandssprecher Jakob Maske dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".


Verlangten Kitas so ein Attest, müssten Eltern mit ihrem gesunden Kind zum zweiten Mal zum Kinder- und Jugendarzt, nur um sich die Gesundschreibung zu holen. Sie müssten sich dann oft auch an diesem Tag freinehmen. "Da entsteht auch ein wirtschaftlicher Schaden, der in keinerlei Weise zu begründen ist."

Eine Ausnahme bilden aus Sicht der Kinder- und Jugendärzte meldepflichtige und ansteckende Krankheiten nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG). Dazu zählten beispielsweise Masern, Mumps, Keuchhusten, Scharlach, Windpocken, Meningokokken, Kopfläuse, Krätze. "Dann sind wir dazu verpflichtet und natürlich auch bereit, solche Untersuchungen umsonst durchzuführen", sagte Maske. "In allen anderen Fällen ist die Gesundschreibung aber eine Leistung, die nicht von den Krankenkassen übernommen wird."

Ärzte müssten die Untersuchung dann in Rechnung stellen. Das könne relativ teuer werden - bis hin zu 40 Euro. "Das will man Eltern und Kindern doch nicht zumuten - eine Untersuchung, die medizinisch gesehen gar keine Berechtigung hat", sagte Verbandssprecher Maske. "Kinder, die 24 Stunden symptomfrei und ansonsten fit sind, dürfen auch in die Kita gehen."


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