Kinderlärm statt Konflikt: Neue Regeln für Sportplätze gefordert

Sport sei ein Grundrecht. Niedersachsen drängt daher im Rahmen der Sportministerkonferenz auf eine Lärm-Neubewertung.

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Symbolbild | Foto: erstellt mit Google Gemini

Niedersachsen. Seit dem gestrigen Donnerstag findet in Heidelberg die 52. Sportministerkonferenz der Bundesländer statt. Niedersachsens Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung, Daniela Behrens, hat in diesem Rahmen klare Forderungen im Gepäck. Eine davon betrifft den von Sportplätzen ausgehenden Lärm. Dieser solle künftig anders bewertet werden, vor allem wenn Kinder im Spiel sind. Das teilt das zuständige Ministerium auf Anfrage von regionalHeute.de mit.



Ein Schwerpunkt der Konferenz werde aus niedersächsischer Sicht in der rechtlichen Bewertung von Sportlärm liegen. Das Land Niedersachsen werde einen Antrag einbringen, der darauf abzielt, den Lärm von Sport treibenden Kindern rechtlich dem von spielenden Kindern gleichzustellen.

Sportplätze mit Spielplätzen gleichstellen


Hintergrund sei die aktuelle Rechtslage, die Kinderlärm privilegiere, während Sportlärm weiterhin zu Konflikten mit Anwohnern führen könne. Ziel sei, dass Sport treibende Kinder und Jugendliche auf Sportanlagen lärmschutzrechtlich so behandelt werden, wie spielende Kinder auf Spielplätzen.

„Sport ist kein Störfaktor, sondern ein Grundrecht auf Teilhabe und Entwicklung – gerade für junge Menschen“, so Ministerin Daniela Behrens. Sie fordere eine bundesweite Anpassung der Immissionsschutzregelungen, um Kommunen mehr Rechtssicherheit bei der Planung und dem Betrieb von Sportanlagen zu geben.

„Bauturbo“ im Blick behalten


In diesem Zusammenhang fordert Behrens, dass der Bestandsschutz von Sportstätten insbesondere auch hinsichtlich der Novellierung der Baugesetzgebung in den Blick genommen werden müsse. Denn der sogenannte „Bauturbo“ könne für zunehmende Bebauung auch in der Nähe von Sportanlagen sorgen.

Niedersachsen übernimmt 2027 und 2028 den Vorsitz der Sportministerkonferenz. Bereits im Frühjahr 2026 wird die Konferenz auf Einladung von Ministerin Behrens auf Norderney tagen. Vielleicht gibt es dann ja schon Neues in Sachen Kinderlärm auf Sportplätzen.

Aktualisiert (12:50 Uhr):
Wie das Niedersächsische Ministerium für Inneres, Sport und Digitalisierung im Nachgang der Sportministerkonferenz in einer Pressemeldung berichtet, sei ein zentraler Beschluss der Sportministerkonferenz gewesen, dass die Länder sich gemeinsam für eine lärmschutzrechtliche Gleichbehandlung von spielenden Kindern auf Spielplätzen und sporttreibenden Kindern und Jugendlichen auf Sportplätzen einsetzen wollen. "Bereits das Wort ‚Kinderlärm‘ klingt für mich befremdlich. Wir alle tun gut daran, jubelnde und fröhliche sporttreibende Kinder auf unseren Sportanlagen nicht nur zu tolerieren, wir müssen sie unterstützen und fördern!", so Daniela Behrens.