Kirche gibt Steuern zurück: Bedürftige sollen Hilfe bekommen

Die Landeskirche Braunschweig möchte den Menschen in der Energiekrise helfen. Mehreinnahmen sollen nun Bedürftigen zugutekommen.

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Symbolfoto. | Foto: Alexander Panknin

Königslutter. Mit außerplanmäßigen Kirchensteuereinnahmen von rund 740.000 Euro unterstützt die Landeskirche Braunschweig Menschen, die in besonderer Weise von den gestiegenen Lebenshaltungskosten aufgrund der Energiekrise betroffen sind. Die braunschweigische Landessynode hat am heutigen Freitag in Königslutter einen Nachtragshaushalt über diese Summe beschlossen. Dies teilte die Landeskirche mit.



Die Kirche beziffert die zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen durch die Energiepreispauschale von 300 Euro, die Beschäftigten im Zusammenhang mit ihrem Gehalt gezahlt wurde. Da die Bezugsgröße für die Kirchensteuer die Lohn- und Einkommenssteuer ist, die sich wiederum auf die Höhe der Einkünfte bezieht, seien durch die Energiepreispauschale höhere Kirchensteuereinnahmen entstanden.

Das Geld kommt indirekt zurück


Wie Oberlandeskirchenrat Dr. Jörg Mayer, Leiter der Finanzabteilung im Landeskirchenamt, betonte, sollen die gesamten Mehreinnahmen Bedürftigen zugutekommen. Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer erklärte, die Umsetzung erfolge mit Unterstützung der Diakonie im Braunschweiger Land sowie dem Diakonischen Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen (DWiN). Geplant seien unter anderem Wärmestuben in den zwölf Propsteien als verlässliche Orte der Begegnung und der Möglichkeit, dort etwas zu essen und zu trinken.

Außerdem soll die Sozialberatung und insbesondere die Schuldnerberatung ausgeweitet werden. Darüber hinaus werden niedrigschwellige Unterstützungsangebote wie Ausfüllhilfen erarbeitet. Ergänzt würden die Maßnahmen durch einen Notfallfonds für gezielte Einzelfallhilfen. In diesem Zusammenhang appellierte Hofer an die Kirchengemeinden, auch Mittel aus ihren Diakoniekassen zu verwenden.

Antragsberechtigt seien Kirchengemeinden und Propsteien über die Diakonie im Braunschweiger Land sowie diakonische Einrichtungen, die Mitglied im DWiN sind, so Hofer. Als förderfähige Unterstützungsideen nannte er unter anderem Lernräume für Kinder und Jugendliche, zusätzliche Spielkreisinitiativen, die Unterstützung von Kindern und Familien in den evangelischen Kindertagesstätten oder Projekte der Schulkindbetreuung.


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