Die Trockenheit in den Sommermonaten trifft Hobby- wie Profigärtner gleichermaßen. Doch: Es kommt nicht nur auf das Gießen an, sondern vor allem darauf, wie Wasser im Boden gehalten wird, so ein zentrales Fazit des Thünen-Berichtes zur klimaanpassenden Gartenbewirtschaftung der Humboldt-Universität zu Berlin. Zentrale Maßnahmen wie das Mulchen, die richtige Bodenbearbeitung und standortangepasste Pflanzenwahl können Verdunstung minimieren und Wasser effizienter nutzbar machen.
Mulchen, das ist das Bedecken des Bodens mit Grasschnitt, Laub, Stroh oder auch Holzhäcksel, reduziert die Bodenerwärmung und schützt vor dem Austrocknen. Kombiniert mit einer möglichst tiefgründigen, lockeren Bodenstruktur kann Regenwasser besser einsickern und gespeichert werden. Wichtig dabei: Den Boden regelmäßig, aber flach auflockern und bei verdichtetem Untergrund gezielt Sand oder Kompost einarbeiten.
Richtig gießen: Selten, aber durchdringend
Oft sind Gießfehler der Grund für Pflanzenstress, nicht der Wassermangel selbst. Der NDR und das Umweltinstitut München empfehlen: besser morgens gießen als abends, damit Pilzbefall und Schnecken keine Chance haben. Und vor allem: seltener, dafür ausgiebiger bewässern. Die Faustregel lautet: ein- bis zweimal pro Woche, dafür durchdringend. So werden die Wurzeln dazu angeregt, tiefer ins Erdreich zu wachsen – ein echter Vorteil in trockenen Phasen.
Moderne, wassersparende Bewässerungssysteme wie Tropfschläuche, Tröpfchenbewässerung oder sogenannte Olla-Töpfe (poröse Tonkrüge, die das Wasser langsam an den Boden abgeben) können den Wasserbedarf im Vergleich zu herkömmlichem Gießen um bis zu 70 Prozent reduzieren – bei gleichzeitig gesünderem Pflanzenwachstum.
Die richtige Pflanzenwahl: Hitzeresistent und genügsam
Ein weiterer zentraler Hebel beim Wassersparen ist die gezielte Auswahl hitzeverträglicher Arten. Das Umweltbundesamt empfiehlt für Außenanlagen und Gärten den Einsatz sogenannter Xerophyten – also trockenheitsresistenter Pflanzen wie Lavendel, Fetthenne, Salbei, Thymian oder Ziergräser. Auch alte Gemüsesorten wie Palmkohl oder Winterportulak gelten als robust und benötigen weniger Wasser. Wer ohnehin neu anlegt oder umgestaltet, sollte auf Artenvielfalt und regionale Wildpflanzen setzen – sie sind meist an das lokale Klima angepasst und brauchen weniger Pflege. Ein Nebeneffekt: Sie fördern die Biodiversität und machen den Garten insektenfreundlicher.