Wolfenbüttel. Die Städte Braunschweig, Wolfsburg und Wolfenbüttel bringen mit ihren kommunalen Krankenhäusern eine stärkere, intensive und kooperative Zusammenarbeit auf den Weg, um auch in Zukunft der Bevölkerung in der gesamten Region ein bestmögliches Angebot bieten zu können. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Montag, 9. Dezember in Wolfenbüttel unterzeichnet. Dies berichtet die Stadt Wolfenbüttel.
Die gut entwickelte und differenzierte Krankenhauslandschaft in Niedersachsen könne die Herausforderung der Zukunft nur bewältigen, wenn alle Gesundheitsakteure und dabei maßgeblich die Krankenhäuser verstärkt untereinander zusammenarbeiten. Kooperationen könnten die Qualität und Effizienz der Patientenversorgung erheblich verbessern. „Aufgrund der guten Erfahrungen mit unserer Kooperation mit dem Klinikum Braunschweig, ist es uns eine große Freude, die Zusammenarbeit auf Wolfsburg auszuweiten. Die Zusammenarbeit der kommunalen Kliniken von drei bedeutenden Städten überträgt den Regionsgedanken auf den medizinischen Bereich. Das ist ein deutliches Signal nach außen“, erklärt Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink.
Zusammenarbeit statt Privatisierungen
Für Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth sei die vereinbarte Kooperation – Details und Schwerpunkte sollen in den nächsten Wochen und Monaten gemeinsam ausgearbeitet werden – eine nicht zu unterschätzende Chance für kommunale Krankenhäuser, sich im Wettbewerb der Kliniken zu behaupten und abzugrenzen. „In der Region sind wir stark, wenn jeder seine Stärken einbringen kann und wir uns ergänzen, anstatt überall die gleichen Ressourcen aufzubauen und uns untereinander Konkurrenz zu machen.“
Einen Gedanken, den auch Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs aufgreift: „Wenn kommunale Kliniken schon früher über Zusammenarbeit nachgedacht hätten, hätte es vielleicht die eine oder andere Privatisierung nicht gegeben. Die Zusammenarbeit der Kliniken Wolfenbüttel, Braunschweig und Wolfsburg wird mehr als ein Lippenbekenntnis sein.“ Erste Ansätze für Kooperationen hätten die drei Kliniken bilateral in den vergangenen Jahren bereits erprobt. So zum Beispiel in den Bereichen Pathologie, Onkologie, Teleneurologie oder Kinderchirurgie. Wenn für bestimmte Leistungen im Rahmen einer Behandlung, etwa in der Diagnostik, in einem Klinikum die entsprechenden Voraussetzungen nicht bestehen, könne eine der Partnerkliniken dies übernehmen, wo die entsprechenden Ressourcen vorhanden seien.
Dauerhafte Wirtschaftlichkeit sichern
Die drei Kommunen seien sich einig, dass eine optimierte Versorgungsstruktur von verschiedenen Leitgedanken getragen werden müsse: Dazu gehöre zum einen die Verbesserung der Patientenversorgung. Dies bedeute den Ausbau bereits bestehender Strukturen und schließt explizit den abgestimmten Aufbau noch fehlender, zum Teil spezialisierter Strukturen mit ein. Ein weiterer Leitgedanke ziele auf die bessere Abstimmung der Versorgungsangebote ab. Dabei müsse jedoch die dauerhafte Wirtschaftlichkeit und Erhaltung medizinisch notwendiger Entwicklungsmöglichkeiten an allen Krankenhausstandorten der Kooperationspartner gesichert sein. Zudem würde eine Optimierung der Möglichkeiten zur ärztlichen Weiterbildung die Attraktivität der Regionen Braunschweig, Wolfsburg und Wolfenbüttel steigern, was letztlich zur Sicherung einer dauerhaft ausreichenden ärztlichen Versorgung beiträgt.
Gemeinsames Fazit der Verwaltungschefs: Die Zusammenarbeit könne nur von Vorteil für alle sein.
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