Typ Magermodel ist out, nun liegen die kurvigen Frauen wieder im Trend. Wie der weibliche Teil der Bevölkerung auszusehen hat, entscheiden Studien, aktuell gehypte Stars – und natürlich die Boulevard-Presse.
Schwer vorzustellen, dass nun ausgerechnet Barbie-Puppen die Realität am besten spiegeln. Ein Spielzeughersteller hat nun sein Barbie-Linie um einige Frauen-Typen ergänzt. Große, kleine, dicke, dünne – die einstigen Maße entsprechen mit diesen Puppen nun nicht mehr den Riesen-Frauen mit Taillen, die einknicken müssten und Brüsten, die eine echte Frau vornüber kippen lassen würde. Der Abschied vom ungesunden Magerwahn könnte nun also schon im Kinderzimmer anfangen.
Eine ganz eigene Realität schafft hingegen Jahr für Jahr die Boulevard-Presse. Welche Sau gerade durchs Dorf getrieben wird, liest sich meist auf den ersten Seiten der Magazine. Mit Schlagzeilen wie "Schock: so mager war sie noch nie", "So sah sie damals aus" oder "Neues Mager-Foto aufgetaucht" wollen Verlage möglichst hohe Leserzahlen generieren. Dass man dabei nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet und Geld mit etwas machen will, das eigentlich niemanden etwas angeht, scheint als Kollateral-Schaden hingenommen zu werden. Ungehemmt suchen Redakteure die ältesten Fotos aus den Archiven, markieren Speckröllchen, Orangenhaut und zu schlanke Schlüsselbeine. Zwei Seiten später sind dann Models abgelichtet, die dem aktuellen Trend entsprechen. Ob drall oder mager: eine Frauengruppe ist immer das Übel der Welt. Mal schauen, wen es in der nächsten Saison trifft.