Berlin. Die von der Bundesregierung geplante "Wärmewende" bis 2045 droht nach Einschätzung des Verbandes der Kommunalen Unternehmen (VKU) zu scheitern und den Einbau mit Wasserstoff betriebener Gasheizungen ab 2024 anders als geplant unmöglich zu machen. Der "Bild" (Freitagausgabe) sagte Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing: "Die starren Vorgaben im aktuellen Entwurf des Gebäudeenergiegesetztes (GEG) sind kontraproduktiv und bewirken das Gegenteil. Wir brauchen mehr Flexibilität in der Umsetzung und den Wegfall von übertriebenen Entschädigungspflichten. Sonst wird die Regierung ihre Ziele nicht erreichen, sonst droht die Wärmewende zu scheitern."
Konkret kritisierte Liebing die "starren Vorgaben" für die rund 500 kommunalen Versorgungsunternehmen in Bezug auf Gas- und Fernwärmeheizungen. Sie seien ein "Bremsklotz".
Demnach müssen die Versorger bis 2030 schon 50 Prozent und bis 2035 dann 65 Prozent C02-freie Gase wie Wasserstoff anbieten und die Gasinfrastruktur bis 2035 zu auf 100 Prozent auf Wasserstoff umgestellt haben. "Die Vorgaben gehen mit dieser engen Frist völlig an der Realität vorbei", sagte Liebing der "Bild". Die meisten Versorger würden das nicht so schnell schaffen. Er kritisierte außerdem die Entschädigungspflichten.
"Sie führen dazu, dass so gut wie kein Versorger die Gasnetze weiter für Alternativen öffnen wird, weil die Finanzrisiken viel zu groß sind. Das gleiche gilt für die Fernwärme", sagte der VKU-Chef der "Bild". Er forderte "mehr Flexibilität auf dem Weg zur Klimaneutralität, die wir erreichen wollen".
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