Wolfenbüttel. Jedes Jahr zur Erntezeit hängen an zahlreichen Obstbäumen in Deutschland gelbe Bänder – seit diesem Jahr auch in Wolfenbüttel. Diese Bänder signalisieren: Hier darf kostenlos und ohne Rücksprache geerntet werden. Vorbeikommende Verbraucher können so für den Eigenbedarf kostenlos Obst in ihrer Umgebung ernten und verwenden. Dies teilt die Stadt mit.
Das geht auf die Ernteaktion „Gelbes Band" zurück, die sich seit einigen Jahren immer mehr verbreitet. Die Aktion sorgt dafür, dass in Deutschland mehr Obstbäume abgeerntet und dadurch mehr Obst verwertet wird.
In Wolfenbüttel können zum Beispiel an folgenden Orten entsprechend markierte Bäume geerntet werden:
- Streuobstwiese Neindorfer Straße: Apfel, Birne, Pflaume (bereits schon stark abgeerntet) Apfelquitten sind noch vorhanden, da noch nicht reif
- Alter Holzweg (größte Anzahl an Obstbäumen mit 52 Stück): Apfel, Birne, Süßkirschen, Pflaumen, Mirabelle, Quitten (hier auch nur noch Restbestände)
- Spielplatz Saffeweg: Apfel (hier sind noch Restbestände vorhanden)
- Ahlumer Weg/Wendessen: Apfel (bereits geerntet)
- Grünzug Fümmelser Holz: Birne, Apfel
- Großer Okerwanderweg: Apfel
Auf der Standortkarte unter www.zehn-niedersachsen.de/standortkarte können Interessierte sehen, wo Obstbäume oder -sträucher mit Gelben Bändern markiert sind.
Kostenlose Äpfel - Das ist zu beachten
Auch wenn für dieses Jahr vielleicht nicht mehr viel für den Eigenbedarf zu holen ist, im nächsten Jahr ist ja auch wieder Erntezeit und dann ist nun ja bekannt, was das gelbe Band am Baum bedeutet. Auch wenn das Obst kostenlos ist, einige Dinge gilt es trotzdem zu beachten. „Seien Sie achtsam gegenüber der Natur und respektieren das Eigentum anderer. Ernten Sie nur, was – ohne Benutzung von Leitern oder ähnlichem. – in Reichweite hängt oder lesen Sie die Früchte vom Boden auf. Gehen Sie behutsam mit den Obstbäumen um“, erklärt Jens Meyer vom Grünflächenamt. Und natürlich sollte beim Betreten der Flächen auch aufgepasst werden: „Achten Sie auf Bodenunebenheiten, herumliegende Äste oder andere mögliche Gefahrenstellen“, so Meyer.
Zum Hintergrund der Aktion
Jährlich landen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette zirka elf Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne – ein Großteil davon macht Obst und Gemüse aus. Um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, müssen alle aktiv werden. Die Ernteaktion verbindet die Obstbaumbesitzer mit Verbrauchern und lenkt den Blick auf regionales und saisonal verfügbares Obst.
Durch das eigene Abernten und Auflesen des Obstes bekommen die Verbraucher einen direkten Bezug zu diesen Lebensmitteln und werden für einen bewussteren, wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln sensibilisiert. Das langfristige Ziel der Vereinten Nationen, dem sich auch Deutschland verpflichtet hat, ist es, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und entlang der restlichen Lebensmittelversorgungskette zu reduzieren.
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