Berlin. Die Kliniken in Deutschland weigern sich, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ab 17. September regelmäßig geforderten Datensätze zur Corona-Pandemie zu liefern. Das meldet "Bild" unter Berufung auf einen Brief der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) an Lauterbach und die Landesgesundheitsminister.
Darin heißt es: "Die Deutsche Krankenhausgesellschaft und ihre Mitgliedsverbände unterstützen grundsätzlich das Ziel der Politik, ein umfassendes Bild über das pandemische Geschehen in Deutschland zu erhalten. Sie weisen aber mit Nachdruck darauf hin, dass der vom Gesetzgeber vorgesehene Datensatz, der zukünftig täglich von allen Krankenhäusern an die Gesundheitsämter übermittelt werden soll, mit der vom Bund zur Verfügung gestellten Software und digitalen Anbindung an die Gesundheitsämter nicht leistbar ist." Als Begründung nennt die DKG unter anderem fehlende digitale Schnittstellen zur Übermittlung der Daten. Dadurch sei die "Aussagekraft zur Beurteilung der pandemischen Lage zweifelhaft".
Der Brief ist unterzeichnet von DKG-Präsident Ingo Morell sowie dem Vorstandsvorsitzenden Gerald Gaß. Beide monieren laut "Bild" in dem Schreiben außerdem, dass die DKG in den vergangenen Monaten "immer wieder auf die Möglichkeiten und Grenzen der Datenlieferungen hingewiesen" habe. Es habe aber "wöchentlich neue Forderungen der politischen Leitung des Gesundheitsministeriums" gegeben, die die "vorliegende Gesetzgebung massiv belastet und überfordert" habe. "Praxistauglichkeit und Umsetzbarkeit dieser Datenabfragen wurden vielfach komplett ausgeblendet."
mehr News aus der Region