Krankenschwestern und Ärzte entlasten: Pflegekammer fordert Aussetzen von nicht dringenden Eingriffen

Um das Pflegepersonal zu entlasten, sollte von elektiven Eingriffen abgesehen werden.

Es dürften nur dringend notwendige Operationen durchgeführt werden. (Symbolbild)
Es dürften nur dringend notwendige Operationen durchgeführt werden. (Symbolbild) | Foto: Pixabay

Hannover. In der Intensivpflege zeichnen sich angesichts steigender COVID-19-Zahlen Versorgungsengpässe ab. „Der dramatische Mangel an Pflegefachpersonal, den wir schon seit vielen Jahren haben, zeigt sich in der Corona-Krise in all seiner Wucht“, schildert Nadya Klarmann, Präsidentin der Pflegekammer Niedersachsen am Freitag die aktuelle Situation auf den Intensivstationen. Viele Kliniken schlagen Alarm, denn sie können die Versorgung von Intensivpatienten nicht mehr stemmen. Deshalb fordert Klarmann: „Jetzt muss dringend zusätzliches Personal auf die Intensivstationen berufen werden. Elektive Eingriffe müssen ausgesetzt werden, damit Ärzte und Pflegekräfte das Personal auf den Intensivstationen unterstützen können. Personal muss umverteilt werden und wir brauchen unbedingt mehr Freiwillige.“ Dies fordert die Pflegekammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung.


Am Donnerstag hatte Gesundheitsminister Spahn auf dem Deutschen Pflegetag dafür geworben, im Notfall auch infizierte Pflegekräfte in der Pflege einzusetzen. Klarmann kritisiert: „Es kann keine Lösung sein, dass positiv getestete Pflegefachpersonen zum Beispiel auf den COVID-Stationen weiterarbeiten müssen. Die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion, selbst bei einem milden Krankheitsverlauf, dürfen nicht unterschätzt werden. Es darf nicht sein, dass Pflegende wegen der schwerwiegenden Versäumnisse der Gesundheitspolitik in den letzten Jahrzehnten nun ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen sollen.“