Berlin. Die Stiftung Deutsche Krebshilfe hält kostenlose Sonnencremespender an Stränden - wie in den Niederlanden - "nur bedingt für sinnvoll". "Leider beobachten wir immer wieder, dass Sonnencreme Menschen in falscher Sicherheit wiegt", sagte der Vorstandsvorsitzende Franz Kohlhuber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochausgaben).
"Viele Menschen verwenden einen zu geringen Lichtschutzfaktor (LSF), tragen zu wenig auf, cremen nicht ausreichend nach." Wichtiger sei es, über ein richtiges Verhalten in der Sonne aufzuklären, so Kohlhuber. Neben einer Sonnencreme mit hohen LSF riet er dazu, etwa die Mittagssonne zu meiden, Schatten zu suchen und eine Sonnenbrille zu tragen.
Zugleich forderte er Kommunen und Gemeinden auf, Hitzeschutzkonzepte vorzulegen. Solche Konzepte "können zum Beispiel dafür sorgen, ausreichend Schattenplätze zu schaffen und Menschen mit Warntafeln auf den UV-Index hinweisen", sagte Kohlhuber. Menschen könnten dadurch sofort erkennen, "wie gefährlich die Sonne am jeweiligen Tag für die Haut ist und wie man sich entsprechend verhält und schützt".
Für den Berufsverband der Deutschen Dermatologen ist Gratis-Sonnencreme an Stränden dagegen "absolut sinnvoll", wie das Vorstandsmitglied Uwe Schwichtenberg der Zeitung sagte. Auch der Hautarzt-Verband mahnte mehr Aufklärung vor der Gefahr durch UV-Strahlung an. "Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, besteht nicht nur im Urlaub am Strand, sondern auch bei alltäglichen Aktivitäten wie der Gartenarbeit oder dem Sport im Freien", warnte Schwichtenberg.
Krebshilfe hält Gratis-Sonnencreme für "bedingt sinnvoll"
Die Stiftung Deutsche Krebshilfe hält kostenlose Sonnencremespender an Stränden - wie in den Niederlanden - "nur bedingt für sinnvoll".
Sonnencreme (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur