Kreise führen kaum Statistiken über Corona-Verstöße

Die meisten Kreise und Städte führen keine Statistiken über die Art von Corona-Vergehen. Lediglich die Anzahl der Verstöße sei ihnen bekannt.

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(Symbolbild) | Foto: Marvin König

Region. Bei immer weiter steigenden Infektionszahlen werden immer strengere Coronaregeln beschlossen. regionalHeute.de hat bei den Städten und Kreisen der Region angefragt, wie viele Verstöße gegen Kontaktbeschränkungen sie in den vergangenen Monaten festgestellt haben. Das Ergebnis: Nur die wenigsten führen dezidierte Statistiken über Verstöße gegen die Verordnungen.


Bereits in der vergangenen Woche hatte die Polizeiinspektion Braunschweig gegenüber regionalHeute.de angegeben keine genaue Übersicht über die Häufigkeit von Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen zu führen. Man könne lediglich allgemeine Angaben zu Ruhestörungen und dergleichen machen. Ob diese im Zusammenhang mit der Corona-Verordnung stünden, halte man dagegen nicht fest.

Ähnlich scheinen es die Landkreise und Städte zu halten, die für die Durchsetzung der Maßnahmen zuständig sind: Von den acht angefragten Kreisen und kreislosen Städten, konnte lediglich Wolfsburg genaue Zahlen nennen. Helmstedt etwa unterscheide nicht zwischen den Verstößen, sondern zähle lediglich die Gesamtzahl. Man schätze jedoch, dass 75 Prozent der insgesamt 670 Fälle Verstöße gegen das Kontaktverbot seien. Die Stadt Braunschweig handelt hier ähnlich: Zwar habe man insgesamt 3.108 Fälle erfasst, unterschieden würden die jedoch nicht. Entsprechend würde auch keine Statistik geführt.

"Statistik bei Bedarf erstellen"


Der Landkreis Wolfenbüttel verlasse sich auf die Zahlen der Polizei, immerhin würde die die Verstöße melden, der Landkreis stelle lediglich die Bußgeldbescheide aus. Dazu könnten zwar bei Bedarf Statistiken erstellt werden, die bezögen sich dann jedoch nur auf Anzahl und Höhe der Bußgelder. Immerhin würden nur Daten erhoben, die zur Abwicklung des Verfahrens unbedingt nötig seien. Andere Daten, wie etwa das Alter, würden dabei ignoriert.

Ähnlich halte es der Landkreis Goslar: Insgesamt lägen beim Landkreis 1074 Anzeigen zu Ordnungswidrigkeitsverfahren vor. Dies ließe sich mit aktuell verstärkten Prüfungen in den Ausflugsgebieten erklären, Coronaparties seien dabei jedoch nicht weiter auffällig, da die in "jeder Einschränkungsphase der Pandemie in unterschiedlicher Weise auftraten", so ein Sprecher des Landkreises auf Anfrage von regionalHeute.de. Spezielle Statistiken zur den Coronaverordnungen lägen nicht vor.

Wolfsburg und Peine differenzieren


Die Stadt Wolfsburg dagegen erhebt diese Daten bereits. Im Jahr 2020 hätten die Behörden 2.128 Verstößen insgesamt in erster Linie Gruppenverstöße ahnden müssen. Mit 1.208 liegen die auf Platz Eins der Liste, gefolgt von Maskenverstößen (525) und Betretungsverboten (340). Damit konnte die Stadt Wolfsburg als einzige detaillierte Aussagen über Art und Anzahl der Verstöße machen.

Auch der Landkreis Peine führt eine gesonderte Statistik für Verstöße gegen die Coronerordnung. Von insgesamt 1063 Ordnungswidrigkeitsverfahren, die zur Zeit im Landkreis anhängig sind, seien 488 auf Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen zurückzuführen. "Feierliche Zusammenkünfte", etwa Familienfeiern oder Gartenparties, seien aktuell 87 Mal verbucht worden. Aktuell sehe der Landkreis Peine einen Trend zu Kontaktverstößen in Autos.

Die Stadt Salzgitter und der Landkreis Gifhorn antworteten bislang nicht auf die Anfrage von regionalHeute.de.


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