Kriminalität in Salzgitter - Allzeithoch bei Betrug und Angriffen auf Polizisten

Auch die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt ist signifikant gestiegen.

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Die Dienststelle der Polizei Salzgitter. (Archivbild)
Die Dienststelle der Polizei Salzgitter. (Archivbild) | Foto: Alexander Panknin

Salzgitter. Die am heutigen Freitag vorgestellte Kriminalstatistik für die Stadt Salzgitter steht ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Betrugstaten, insbesondere Internetbetrug, sind auf dem höchsten Stand der vergangenen fünf Jahre. Ein Rekord ist auch bei den Fallzahlen von häuslicher Gewalt und dem Deliktfeld "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" zu verzeichnen. Gleichzeitig sanken die Fälle von Diebstählen und Wohnungseinbrüchen auf den niedrigsten Wert seit 2015.


Insgesamt wurden im Jahr 2020 mit 6297 Delikten 1,22 Prozent weniger Straftaten registriert als im Durchschnitt üblich. Die Gesamtaufklärungsquote der Fälle stieg im Gegensatz zum Vorjahr weiter an und erreichte 67,27 Prozent. Damit liegt die Stadt Salzgitter in Sachen Kriminalität in ganz Niedersachsen leicht unter dem Durchschnittswert, aber leicht höher als der Durchschnittswert im Gebiet der Polizeidirektion Braunschweig.

Mord und Totschlag


Ein deutlicher Anstieg ist bei den "Straftaten gegen das Leben" zu verzeichnen. Hierbei handelt es sich um Deliktfelder wie beispielsweise Mord, Totschlag oder auch Versuche zur Begehung dieser Taten. Der Höchstwert in den vergangenen fünf Jahren wurde 2016 mit 15 Straftaten gegen das Leben registriert, im Jahr 2019 waren es nur zwei. 2020 wurden in diesem Bereich 9 Taten registriert. Die Aufklärungsquote lag bei 88.89 Prozent.

Häusliche Gewalt auf Allzeithoch


Um ganze 13,40 Prozent zum Vorjahr und sogar 71,2 Prozent zum Vorjahr ist die Zahl der Taten im Bereich der häuslichen Gewalt gestiegen. Sie erreicht damit den höchsten Wert seit fünf Jahren. Insgesamt wurden 2020 423 Fälle von häuslicher Gewalt verzeichnet, davon 84 mit alkoholisierten Tatverdächtigen. Im Jahr 2019 waren es 373 Fälle, im Jahr 2018 nur 296. "Gründe und Besonderheiten für den erneuten Anstieg sind nicht bekannt geworden", heisst es in einem Kommentar im Bericht. Weiter heisst es: "Ursächlich sind vermutlich die durchgeführten Datenkontrollen seitens der Analysestelle sowie eine erhöhte Anzeigebereitschaft bei den Opfern, auch während der Corona-Krise." Die Zahl der Fälle von Körperverletzung ist im Jahr 2020 ebenfalls auf den höchsten Wert seit 2015 gestiegen. Insgesamt wurden 895 Taten registriert. Die Aufklärungsquote sank im Gegensatz zu 2019 von 92,9 Prozent auf 92,18 Prozent.

Diebstähle stark rückläufig


Auf einem absteigenden Ast waren im Jahr 2020 die Fälle von Diebstahl- und Einbruchskriminalität. Wurden im Jahr 2019 noch 1.925 Diebstahlsdelikte gezählt, sank der Wert 2020 auf 1.534. Bei den Wohnungseinbruchsdiebstählen ist seit Jahren ein rückläufiger Trend zu erkennen. Die Zahl der Vorfälle lag im Jahr 2020 bei 102 vollendeten Taten und 33 Versuchen. Die Zahl der vollendeten Taten liegt damit 2020 nur um einen Fall höher als 2018. Dort wurden nur 101 vollendete Taten registriert. Seit 2015 sinkt die Zahl der Wohnungseinbrüche stetig. Im Jahr 2015 wurden auf dem Gebiet der Stadt Salzgitter noch 218 Einbrüche festgestellt.

Anstieg bei den Betrugstaten


Seit 2015 ist ein stetiger Anstieg im Bereich der Betrugstaten zu verzeichnen. Mit 902 Fällen insgesamt, davon 440 Fälle im Bereich Internetkriminalität erreichten die Betrugstaten 2020 einen neuen Höchstwert. Dabei sank die Aufklärungsquote seit 2015 von 94,33 Prozent auf nur noch 83,86 Prozent im Jahr 2020. Der Tiefstwert bei den Betrugstaten ist im Jahr 2017 zu finden. Dort wurden 781 Taten registriert.

Steigender Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte


Ebenfalls ein neues Allzeithoch ist im Bereich der Taten im Deliktfeld "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" zu verzeichnen. Mit 35 Fällen lag die Zahl der tätlichen Angriffe auf Polizeibeamte so hoch wie noch nie. Dazu kommen neun Fälle von Widerstand. Die beiden Deliktfelder wurden im Jahr 2018 getrennt. Damit liegt allein die Zahl der tätlichen Angriffe auf Polizeibeamten höher als die Gesamtzahl der Fälle im Jahr 2017 (21), als die beiden Tatvorwürfe statistisch noch nicht getrennt erfasst wurden.




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